Abrams kommen nächste Woche Kiew bekommt weitere US-Hilfe - aber keine ATACMS
22.09.2023, 03:41 Uhr Artikel anhören
Der ukrainische Präsident Selenskyj kehrt nicht mit leeren Händen aus Washington zurück: Die USA sagen weitere Waffen und Munition für insgesamt 325 Millionen Dollar zu, teils aus eigenen Beständen. Ein dringlicher Wunsch wird allerdings nicht erfüllt.
Die USA stellen der Ukraine weitere Militärhilfe bereit. Neu genehmigt werden Waffen und Ausrüstung im Wert von 128 Millionen Dollar aus Beständen des US-Militärs, teilte das Außenministerium in Washington mit. Das Pentagon werde zudem Waffen und Ausrüstung im Wert von 197 Millionen US-Dollar bereitstellen, die bereits zuvor genehmigt wurden. Das Paket mit einem Gesamtwert von rund 325 Millionen Dollar umfasst nach Angaben aus dem Pentagon unter anderem Artilleriemunition und Systeme zur Abwehr feindlicher Luftangriffe.
Einen dringlichen Wunsch aus Kiew wird Washington allerdings vorerst nicht erfüllen: Die aus Kiew geforderten ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern sind nicht im Paket enthalten. Die USA hatten sich bei dem Thema äußerst zurückhaltend gezeigt - so wie Deutschland bei Marschflugkörpern vom Typ Taurus.
Die US-Regierung kündigte die Militärhilfe während eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der US-Hauptstadt Washington an. Dieser hatte sich zuvor mit Mitgliedern des US-Kongresses, Verteidigungsminister Lloyd Austin und mit Präsident Joe Biden getroffen, um für weitere Unterstützung zu werben. Biden hat den Kongress um neue Mittel für die Ukraine in Höhe von 24 Milliarden Dollar gebeten. Es gibt aber Widerstand aus den Reihen der konservativen Republikaner - und die stellen im Repräsentantenhaus die Mehrheit.
Biden zeigte sich zuversichtlich, dass der Kongress für eine Fortsetzung der Hilfen stimmen wird. "Ich verlasse mich auf die Einsicht des US-Kongresses. Es gibt keine Alternative", antwortete der US-Präsident auf die Frage eines Journalisten. Seit Kriegsbeginn beläuft sich die US-Militärhilfe für die Ukraine nach Regierungsangaben auf 43,9 Milliarden Dollar.
Biden kündigte nach dem Treffen mit Selenskyj auch an, dass die ersten von den USA zugesagten Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams in der kommenden Woche in der Ukraine eintreffen werden. Die US-Regierung hatte im Januar zugesagt, der Ukraine 31 Abrams-Panzer zu liefern. Im März sprach das Pentagon dann von einer geplanten Lieferung im Herbst.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa