Dennoch kaum FriedenshoffnungKreml: Putin will mit Macron sprechen

Als die EU eine 90-Milliarden-Euro-Hilfe für die Ukraine beschließt, macht Frankreichs Präsident Macron Kremlchef Putin ein Angebot: Die beiden könnten mal wieder miteinander sprechen. Zwei Tage später kommt nun eine Zusage aus Moskau. Viel zu heißen hat das aber nicht.
Kremlherrscher Wladimir Putin ist nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow bereit, mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über den Ukraine-Krieg zu sprechen. Putin habe "seine Bereitschaft zum Dialog mit Macron bekundet", sagte Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti in einem Interview.
Peskow fügte an: "Wenn also der gegenseitige politische Wille vorhanden ist, kann dies nur positiv bewertet werden." Macron hatte am Freitag gesagt, es liege "in unserem Interesse als Europäer und Ukrainer", die Gespräche mit Putin über ein Ende des Kriegs wieder aufzunehmen.
Hoffnung auf einen baldigen Frieden dürfte es trotz des Dialogs kaum geben. Peskow erklärte, dass das mögliche Treffen oder Telefonat der beiden Staatschefs eher ein Versuch sein sollte, die Position des anderen zu verstehen, als eine Belehrung. "Putin ist stets bereit, seine Positionen zu erläutern, sie seinen Gesprächspartnern detailliert, aufrichtig und konsequent darzulegen", sagte Peskow.
Putin und Macron sprachen zuletzt Anfang Juli miteinander. Es war das erste Telefonat der beiden seit mehr als drei Jahren. Macron forderte damals laut Angaben des Élysée-Palasts eine schnelle Waffenruhe und den Start von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Der Kreml sagte nach dem Gespräch, dass Putin Macron erklärt habe, dass die Ursachen des Konflikts in Kiew beseitigt werden müssten. Er forderte darüber hinaus die Anerkennung russisch besetzter Gebiete als russisches Territorium. Russland hat mehrere ukrainische Regionen offiziell annektiert - auch wenn es diese teils gar nicht vollständig kontrolliert. Dennoch fordert Moskau von Kiew, ganz auf diese Gebiete zu verzichten.
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten am Freitag bei ihrem Gipfel beschlossen, der Ukraine einen Kredit in Höhe von 90 Milliarden Euro zur Deckung drohender Haushaltslöcher zu gewähren. Sie konnten sich jedoch nicht darauf einigen, eingefrorene russische Vermögenswerte zur Finanzierung zu verwenden.