Politik

BSE noch nicht vom Tisch Künast hält Warnung aufrecht

Die Gefahren durch die Rinderseuche BSE sind nach Ansicht von Bundesagrarministerin Renate Künast (Grüne) in Deutschland noch nicht gebannt. Mit Blick auf bundesweit 168 registrierte Fälle von Rinderwahnsinn erinnerte Künast an die Risiken.

"BSE wird uns noch eine ganze Weile als großes Problem begleiten. Mindestens solange Rinder in deutschen Ställen stehen, die noch vor dem Tiermehl-Verfütterungsverbot in ihren ersten Lebenswochen und -monaten mit Tiermehl gefüttert wurden.", schreibt Künast in der "Saarbrücker Zeitung".

Man dürfe nicht vergessen, dass Tiermehl als einer der wahrscheinlichsten Übertragungswege für den Rinderwahnsinn gelte. Deshalb sei weiterhin die lückenlose Kontrolle des Rindfleisches wichtig, sagte Künast. Die kürzlich aufgedeckten unkorrekten BSE-Tests sowie die unhaltbaren Zustände in einigen Testlabors hätten viel von dem Vertrauen zerstört, das Politik und Landwirtschaft seit einem Jahr mühsam wieder aufgebaut hätten. Leidtragende seien vor allem die Landwirte, die erneut am Rindfleischmarkt Einbußen erlitten.

Dem Fehlverhalten komme man nur mit verschärften Kontrollen bei, betonte die Ministerin. "Wer heute tönt, das sei alles nur Bürokratie und würde doch nichts bringen, redet verantwortungslos gegenüber den Verbrauchern, aber ebenso verantwortungslos gegenüber den Landwirten."

Künast widersprach der These, dass sich der Verbraucher vornehmlich am Preis orientiere und im Zweifel auf Billigprodukte aus dem Ausland zurückgreife, wenn sich in Deutschland die Nahrungsmittel wegen schärferer Qualitätsauflagen verteuern sollten. "Die Orientierung auf billige Produkte ist eine Sackgasse, das ist meine feste Überzeugung. Spätestens mit der EU-Osterweiterung wird auch noch das billigste deutsche Produkt im Preis unterboten." Die deutschen Landwirte hätten aber dauerhafte Chancen, wenn sie konsequent auf hohe Qualität der Produkte und der Produktion setzten.

Quelle: ntv.de

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