Politik

Nur noch 46 Prozent zufrieden Laschet fällt in Umfrage deutlich ab

Laschet beim Besuch eines Corona-Testlabors in Köln im März.

Laschet beim Besuch eines Corona-Testlabors in Köln im März.

(Foto: via REUTERS)

Die Corona-Krise ist für Politiker eine Bewährungsprobe, bietet aber auch die Chance, beim Wahlvolk zu punkten. So erreichte NRW-Ministerpräsident Laschet noch im April hervorragende Umfragewerte - doch nun sieht es ganz anders aus.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat bei den Bürgern seines Bundeslandes in den vergangenen zwei Monaten deutlich an Zustimmung verloren. In der am Sonntag vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) veröffentlichten Umfrage "NRW-Trend" zeigten sich nur noch 46 Prozent der Befragten mit Laschets politischer Arbeit zufrieden, 45 Prozent waren unzufrieden. Bei der letzten Erhebung im April waren noch 65 Prozent der Befragten mit dem stellvertretenden CDU-Chef zufrieden und lediglich 30 Prozent unzufrieden gewesen.

Die kritischere Sicht der Bürger auf den Ministerpräsidenten schlug sich auch in den Wählerpräferenzen nieder. Würde an diesem Sonntag ein neuer Landtag in NRW gewählt, käme die CDU auf 37 Prozent - und damit auf drei Prozentpunkte weniger als im April. Ihr Koalitionspartner FDP käme unverändert auf sieben Prozent. Damit hätte das schwarz-gelbe Regierungsbündnis keine Mehrheit mehr im Landtag.

Die SPD konnte sich nach ihrem Rekordtief im April leicht erholen und stieg um einen Punkt auf 20 Prozent. Sie lag damit gleichauf mit den Grünen. Die AfD legte leicht um einen Punkt zu und kam auf sieben Prozent. Die Linke würde mit unverändert vier Prozent den Einzug in den Düsseldorfer Landtag verpassen.

Nur AfD-Anhänger mögen ihn nun mehr

Ministerpräsident Laschet, der sich um den CDU-Bundesvorsitz bewirbt, verlor durch die politischen Lager hinweg an Zustimmung - mit Ausnahme der AfD-Anhänger. Von den CDU-Anhängern waren noch 68 Prozent mit ihm zufrieden, dies waren 16 Prozentpunkte weniger als im April. Zulegen konnte er seit April nur bei AfD-Anhängern, von 20 Prozent auf 29 Prozent. Laschet hatte sich mit der Forderung profiliert, zügig aus den Corona-Schutzmaßnahmen auszusteigen und zur Normalität zurückzukehren.

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Die Frage nach dem CDU-Vorsitz soll Ende des Jahres auf einem Parteitag geklärt werden. Im Rennen sind neben Laschet auch Friedrich Merz und Norbert Röttgen, die beide ebenfalls aus NRW kommen. Alle drei bekräftigen, dass ein CDU-Chef auch ein möglicher Kanzlerkandidat sei. Allerdings hätte in dieser Frage womöglich auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, zugleich CSU-Chef, Chancen. Sein Auftreten in der Corona-Krise sorgte für steigende Zustimmungswerte. Er selbst hat allerdings bislang keine Ambitionen geäußert.

Vor diesem Hintergrund hatte Laschet in der "Welt am Sonntag" gefordert, dass die CDU den Kanzlerkandidaten stellen sollte. Während Röttgen nur geringe Siegchancen im Rennen um den Parteivorsitz eingeräumt werden, sieht sich Merz als Favorit. Die Funke-Zeitungen zitierten ihn am Donnerstag mit siegesgewissen Äußerungen. Umfragen zeigten, "dass mir zurzeit mehr Zustimmung entgegengebracht wird als allen meinen Mitbewerbern zusammen", sagte er demnach. Er sei "fest entschlossen, diese Abstimmung zu gewinnen".

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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