Partei-Vize zur Thüringen-Krise Laschet warnt seine CDU vor "Tricksereien"
07.02.2020, 08:14 Uhr
Die anhaltende Weigerung der Thüringer CDU, ihrer Bundesvorsitzenden zu folgen, stellt Kramp-Karrenbauers Autorität infrage. Ihr Stellvertreter Laschet warnt die eigenen Leute im "ntv Frühstart" vor einem "innerparteilichen Machtkampf".
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet warnt die SPD davor, wegen des Streits um die Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich die Große Koalition im Bund infrage zu stellen. "Dieser Anlass ist keiner, um eine Koalition zu beenden", sagte der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende im "ntv Frühstart". "Die Abgrenzung von der CDU zur AfD ist glasklar, und das wird, glaube ich, der Koalitionsausschuss morgen feststellen."
Der CDU riet Laschet von einer Debatte um die Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer ab. "Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt für parteipolitische Tricksereien", sagte Laschet mit Blick auf eine mögliche Mitverantwortung Kramp-Karrenbauers für den Eklat um das gemeinsame Abstimmungsverhalten von CDU, FDP und AfD. "Ich finde, die Lage in Thüringen ist so ernst, dass man daraus keinen innerparteilichen Machtkampf machen muss."
Die Ablehnung von Neuwahlen durch die Thüringer CDU wollte Laschet nicht bewerten. "Man muss diesen Zustand korrigieren", sagte er. Wenn Kemmerich nicht mehr im Amt sei, "ist das Problem gelöst". In Richtung des FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner, der der CDU keine eindeutige Abgrenzung zur AfD vorgeworfen hatte, sagte Laschet: "Er sollte der CDU in diesen Tagen nun wirklich gar keine Ratschläge geben." Weiter sagte Laschet: "Wir werden nie dulden, dass die AfD Einfluss auf politische Entscheidungen hat."
Quelle: ntv.de, shu