Politik

Konflikte auf der Straße Linken-Politikerin Lötzsch spricht über Morddrohungen

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Linken-Abgeordnete Gesine Lötzsch sitzt seit 2002 für Die Linke im Deutschen Bundestag

Linken-Abgeordnete Gesine Lötzsch sitzt seit 2002 für Die Linke im Deutschen Bundestag

(Foto: IMAGO/photothek)

Linken-Politikerin Gesine Lötzsch berichtet in einem Interview von Morddrohungen gegen sich. Dennoch will die Bundestagsabgeordnete auch weiterhin aktiv auf der Straße den Kontakt zu den Wählern suchen.

Es gibt für Linken-Politikerin Gesine Lötzsch keine Alternative zum direkten Gespräch mit den Menschen. Obwohl auch dort Grenzen überschritten werden, wie Lötzsch in einem Interview mit dem digitalen Medienhaus "Table.Media" berichtet. Lötzsch: "Ich bekam schon Morddrohungen, Leute wollen mich verprügeln."

Sogar in ihrem Wahlkreis in Berlin sei es zu "Auseinandersetzungen auf der Straße" gekommen. Dennoch steht für die stellvertretende Fraktionsvorsitzende fest, dass ihre Partei wieder auf die Straße und in Vereinen sowie auf Stadtfesten präsent sein müsse.

Die aktuellen Umfragewerte geben nämlich weiterhin großen Anlass zur Sorge. Wäre heute Bundestagswahl käme die Partei nach der jüngsten Forsa-Umfrage vom 11. Juli weiterhin auf nur fünf Prozent. Das würde ganz knapp für den Einzug in den Bundestag reichen.

Lötzsch warnt vor Spaltung der Linken

Ein Grund für das anhaltende Umfragen-Tief ist Beobachtern zufolge auch die drohende Spaltung innerhalb der Partei. Diese spielt laut Lötzsch vor allem der AfD in die Hände. "Die deutsche Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass Spaltungen der Linken nur die Rechten stark gemacht haben", sagte sie. "Das wollen wir auf jeden Fall verhindern."

Linken-Aushängeschild Sahra Wagenknecht kokettiert dagegen weiter mit der Gründung einer neuen Partei. Diese wäre, gemäß einer aktuellen Insa-Umfrage, in Thüringen mit 25 Prozent aller Stimmen sogar noch stärker als die AfD, die bei einem solchen Szenario auf "nur" 22 Prozent käme. Die Linke würde immer noch 18 Prozent der Stimmen erreichen.

Lötzsch-Kandidatur für Fraktionsvorsitz offen

Die Linken-Spitze hatte jüngst Wagenknecht aufgefordert, ihr Bundestagsmandat zurückzugeben. Dies sieht Lötzsch aber kritisch: "Wenn wir innerhalb unserer kleinen Partei dazu nicht in der Lage sind, wie sollen wir dann die Mehrheit der Menschen davon überzeugen, dass wir zusammen eine Verbesserung der Gesellschaft erreichen können?" Und weiter betont sie: "Wir müssen jede Bemühung unternehmen, um zusammenzubleiben, zusammenzuarbeiten und einzutreten für unser Programm."

Eine Kandidatur für die Wahl des Fraktionsvorsitzes in zwei Monaten lässt sie allerdings offen. Lötzsch: "Ich bin immer im Vorstand gewesen, seit ich im Bundestag bin und wir Fraktionsstärke haben – bis auf die Zeit als ich Vorsitzende des Haushaltsausschusses war. Aber das werden wir natürlich gemeinsam bereden, das ist doch klar." Zur Zeit haben noch Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch den Vorsitz inne. Beide haben noch nicht erklärt, ob sie sich einer Wiederwahl stellen.

Quelle: ntv.de, psc/AFP

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