Politik

Einberufungen, Angriffe, Druck London: Krieg erreicht russische Bevölkerung

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Kürzlich hebt Moskau das Einberufungsalter für Wehrpflichtige an. Dies könnte britischen Geheimdiensten zufolge für Ängste im Land sorgen. Auch würden die jüngsten Ereignisse zeigen, dass Russland die eigene Bevölkerung nicht vor dem Krieg schützen kann.

Die Anhebung des Einberufungsalters für Wehrpflichtige sowie die Erhöhung des Reservistenalters in Russland könnten nach Einschätzung britischer Geheimdienste neue Sorgen im Land schüren. "Die erhöhte Wahrscheinlichkeit, zum Kampf gezwungen zu werden, Drohnenangriffe auf Moskau, das außergewöhnliche Maß an innerstaatlichen Repressionen und die jüngste Wagner-Meuterei machen deutlich, dass es dem russischen Staat nicht gelungen ist, die Bevölkerung vom Krieg abzusondern", teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Reservisten hätten den Großteil der "Teilmobilisierung" im Herbst 2022 ausgemacht und könnten auch künftig die Zahl der für den Krieg gegen die Ukraine verfügbaren Soldaten erhöhen. Rekruten würden zwar derzeit nicht in der Ukraine eingesetzt. Doch würden zusätzliche Wehrpflichtige professionelle und mobilisierte Soldaten von anderen Aufgaben innerhalb Russlands entlasten, so das Ministerium weiter. Russland hatte kürzlich die Alters-Höchstgrenze für alle Dienstgrade und Kategorien um generell fünf Jahre angehoben.

So können künftig Soldaten, Matrosen und Sergeanten bis zum Alter von maximal 55 Jahren zum Reservedienst eingezogen werden. Die Altersgrenze bei Offizieren bis zum Hauptmannsdienstgrad liegt künftig bei 60 Jahren, höhere Offiziere dienen bis zum Alter von 65 Jahren. Generäle können nun sogar bis zum Alter von 70 Jahren wieder reaktiviert werden. Die Obergrenze für Einberufungen zum Militärdienst wird um drei Jahre, auf 30, angehoben.

Am Sonntag hatte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter Angriffe auf Russland unter anderem mit dem Hinweis verteidigt, dass auf diese Weise die russische Bevölkerung den Krieg wahrnimmt. "Drohnenangriffe auf Moskau mit sehr geringen Auswirkungen sind auch deshalb nötig, weil sie die russische Bevölkerung trotz der Fehlinfos über den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine informieren."

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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