Erhebliche Nachschubprobleme London: Ukraine steht in Bachmut unter "starkem Beschuss"
14.04.2023, 11:15 Uhr Artikel anhören
Ukrainische Soldaten verteidigen seit Monaten erfolgreich die Stadt Bachmut.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
In Bachmut will die Ukraine Russland zu einem verlustreichen Angriff zwingen und so Moskaus Kräfte zermürben. Nach Angaben des britischen Geheimdienstes halten die ukrainischen Streitkräfte noch immer die Stellung - stehen mittlerweile aber unter schwerem Beschuss.
Die ukrainische Verteidigung hält nach Einschätzung britischer Geheimdienste noch immer die westlichen Bezirke der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Sie sei aber in den vergangenen 48 Stunden "besonders starkem russischen Artilleriebeschuss" ausgesetzt gewesen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Grund dafür sei, dass die Streitkräfte des russischen Verteidigungsministeriums und der russischen Söldnergruppe Wagner besser kooperierten.
Die ukrainischen Streitkräfte stehen den britischen Geheimdiensten zufolge vor erheblichen Nachschubproblemen. Sie hätten sich aber geordnet aus Positionen zurückgezogen, die sie aufgeben mussten. Im Zentrum der Stadt führten Wagner-Angriffsgruppen weiterhin den Hauptvormarsch durch, während russische Luftlandetruppen (VDV) einige Wagner-Einheiten abgelöst hätten, die die Nord- und Südflanke der Operation sicherten, hieß es weiter.
Russland erobert 80 Prozent von Bachmut
Die Lage um die seit Monaten schwer umkämpfte ostukrainische Stadt hat sich nach Angaben beider Kriegsparteien in den vergangenen Tagen weiter zugespitzt. Nach den monatelangen und verlustreichen Kämpfen hatten die russischen Angreifer zuletzt eigenen Angaben zufolge Geländegewinne erzielt und rund 80 Prozent Bachmuts erobert.
Kiew wiederum will die inzwischen fast völlig zerstörte Stadt trotz der Probleme nicht aufgeben. Die Ukraine will so die russischen Angreifer zu verlustreichen Angriffen zwingen und die Moskauer Truppen auf diese Weise abnutzen.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
Quelle: ntv.de, cls/dpa