Treffen mit Putin Lukaschenko: Habe Polen-Trip von Wagner-Söldnern vereitelt
23.07.2023, 13:34 Uhr Artikel anhören
Gibt es eine Gegenoffensive oder nicht - Putin weist Lukaschenko beim gemeinsamen Treffen zurecht.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Bei der erneuten Zusammenkunft von Putin und Lukaschenko sind sich die beiden nicht ganz einig, was die ukrainische Gegenoffensive angeht. Dem belarussischen Machthaber machen zudem die Wagner-Söldner zu schaffen.
Erstmals seit dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner hat Russlands Präsident Wladimir Putin den verbündeten belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko empfangen. Die beiden besuchten unweit von St. Petersburg ein Museum zu Ehren der russischen Marine. Dem Kremlchef zufolge soll der Arbeitsbesuch am Montag fortgesetzt werden.
Das autoritär geführte Belarus gilt als wichtigster Verbündeter Russlands im bereits seit 17 Monaten dauernden Krieg. So werden Raketen von belarussischem Staatsgebiet aus abgefeuert. Einmal mehr redeten Putin und Lukaschenko die laufende ukrainische Gegenoffensive klein. Lukaschenko sagte: "Es gibt keine Gegenoffensive." Putin erwiderte: "Es gibt sie. Aber sie ist gescheitert."
Die Ukraine hat ihre Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete vor einigen Wochen begonnen. Dabei kommt sie weniger schnell voran als erhofft. Lukaschenko äußerte sich zudem über Soldaten der russischen Privatarmee Wagner, die nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt wurden. "Die Wagner-Leute haben angefangen, uns anzustrengen", sagte er. Die Söldner hätten einen "Ausflug nach Warschau und nach Rzeszów machen" wollen, fügte er hinzu. Beides sind Städte in Polen.
Lukaschenko versicherte, die Söldner blieben weiter in zentralen Gebieten von Belarus stationiert. Polens Regierung hatte sich zuvor schon besorgt geäußert, dass sich die russischen Kämpfer nun im Nachbarland aufhalten. Deshalb sollen polnische Truppen in Richtung der Grenze zu Belarus verlegt werden.
Putin und Lukaschenko sind enge Verbündete. Lukaschenko hatte Ende des vergangenen Monats vermittelt, um den Aufstand der Wagner-Söldner in Russland zu beenden. Die Kämpfer der Gruppe hatten mit einem Aufstand am 24. Juni versucht, die russische Militärführung mit einem Marsch auf Moskau zu stürzen. Dieser wurde nach russischen Angaben durch Vermittlung Lukaschenkos nach wenigen Stunden beendet.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP