Aktion gegen Flüchtlingsandrang Mazedonien baut zweiten Zaun
10.12.2015, 16:29 Uhr
Mazedonische Soldaten errichten den Zaun.
(Foto: dpa)
Mazedonien lässt seit dem 20. November keine Menschen mehr einreisen, die als "Wirtschaftsflüchtlinge" gelten. Um den Flüchtlingsandrang zu bewältigen, wird nun an der Grenze zu Griechenland ein zweiter Zaun errichtet.
Mazedonien errichtet entlang seiner Grenze zu Griechenland einen weiteren Zaun, um die Einreise von Migranten zu verhindern. Das bestätigte ein Militärsprecher dem mazedonischen Fernsehsender Telma TV.
Der neue Zaun soll südlich des mazedonischen Ortes Metschitlija und nördlich des griechischen Grenzdorfes Niki verlaufen. Seit dem 20. November lässt Mazedonien keine Menschen mehr einreisen, die als "Wirtschaftsflüchtlinge" gelten. Lediglich registrierte Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan dürfen die Grenze passieren.
Um den Flüchtlingsandrang besser zu organisieren und Migranten an der Einreise zu hindern, hat Mazedonien bereits einen Zaun an der Grenze zur griechischen Stadt Idomeni gezogen. Dort sammelten sich in der Folge rund 1800 Migranten, die im Protest gegen das Einreiseverbot Zugschienen besetzten.
Griechen räumen Flüchtlingslager
Am Mittwoch wurden diese Menschen von der griechischen Polizei in Bussen nach Athen transportiert. Dort sollen sie nach den Worten des für Migration zuständigen Vize-Ministers Ioannis Mouzalas einen offiziellen Asylantrag stellen oder aber zurück in ihre Heimatländer reisen.
Die Flüchtlinge hatten zum Teil drei Wochen lang in dem Lager bei Idomeni festgesessen, weil Mazedonien ihnen die Einreise verweigerte. An der griechisch-mazedonischen Grenze kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den dort gestrandeten Menschen, die den Übergang sowie die Zugverbindung an der Grenze blockierten. Ein Mann aus Marokko war dort in der vergangenen Woche durch einen Stromschlag an den Bahngleisen ums Leben gekommen.
Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts