Politik

Nach Aufstand in Birma Mehr Tote und Verschwundene

Die Zahl der im September bei der Niederschlagung des Aufstandes in Birma getöteten Menschen ist nach Angaben der Vereinten Nationen weit höher als von dem südostasiatischen Regime behauptet. Wie die UN mitteilten, kamen nach Erkenntnissen des Menschenrechtsbeauftragten Paul Srgio Pinheiro mindestens 31 Menschen ums Leben - 16 mehr als von der birmanischen Militärjunta angegeben. "Mehrere Berichte über Tötungen weisen darauf hin, dass die von der Regierung genannte Zahl weit unterhalb der Realität liegt", heißt es in einem Bericht Pinheiros, der am kommenden Dienstag dem UN-Menschenrechtsrat in Genf vorgelegt werden soll.

Das brutale Vorgehen der birmanischen Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten nannte Pinheiro "unnötig und unverhältnismäßig". Bis zu 4000 Menschen seien im September und Oktober festgenommen worden, zwischen 500 und 1000 befänden sich noch immer in Haft. Dazu kämen 1500 politische Gefangene, die bereits vor den jüngsten Protesten in Birma inhaftiert waren.

Als besonders besorgniserregend bezeichnete der Menschenrechtsbeauftragte den Einsatz "großer, kurzfristig eingerichteter Internierungslager, deren Existenz von den Behörden geleugnet wurde, und die deshalb als geheime Einrichtungen angesehen werden". Unter den Gefangenen in diesen Lagern seien auch Kinder und schwangere Frauen gewesen, so Pinheiro in dem Bericht.

Ihm seien 74 Fälle bekannt, in denen Menschen verschwunden sind. Anschuldigungen, nach denen die Sicherheitskräfte nach der Niederschlagung des Aufstandes eine große Zahl von Leichen verbrannt haben sollen, bezeichnete Pinheiro als "sehr beunruhigend".

Der UN-Menschenrechtsbeauftragte verurteilte die fortgesetzten Festnahmen politischer Aktivisten in Birma. Diese stünden im Gegensatz zu den Zusicherungen von Ministerpräsident Thein Sein, der dem UN-Sondergesandten für Birma, Ibrahim Gambari, Anfang November zugesagt habe, dass es keine weiteren Verhaftungen mehr geben solle.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen