Auch Goldreserven im Blick Mehr als 400 Russen von neuen US-Sanktionen betroffen
24.03.2022, 16:09 Uhr
Einer derjenigen, gegen den Sanktionen verhängt werden, ist Herman Gref, der Chef der Sberbank.
(Foto: imago images/ITAR-TASS)
Die USA weiten ihre Sanktionen gegen Russland aus. Viele Unternehmen und Menschen, wie etwa der Sberbank-Chef Gref sind betroffen. Auch Gold-Geschäfte sollen bestraft werden, um die Stützung des Rubels zu verhindern.
Die USA verhängen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Sanktionen gegen mehr als 400 weitere Russen und russische Unternehmen. Wie das Weiße Haus anlässlich der Teilnahme von US-Präsident Joe Biden an Gipfeltreffen von NATO, G7 und EU in Brüssel mitteilte, sollen unter anderem 48 Rüstungsunternehmen, 328 Mitglieder der Duma und auch das russische Unterhaus selbst sowie zahlreiche Bankenmanager mit Sanktionen belegt werden.
Betroffen ist unter anderem der Chef der russischen Sberbank, Herman Gref, der laut US-Angaben schon seit den 1990er-Jahren ein Berater von Kreml-Chef Wladimir Putin ist. Auch Großbritannien hatte am heutigen Donnerstag Sanktionen gegen Gref verhängt.
Das Weiße Haus erklärte zudem, die G7-Staaten und die EU wollten verhindern, dass die russische Zentralbank auf internationale Reserven einschließlich Gold zurückgreifen könne. "Wir haben mitbekommen, dass Russland immer noch versucht, seine Goldreserven zu nutzen, um den Rubel zu stützen - also sein Gold verkauft, um Rubel zu kaufen", sagte ein hoher US-Regierungsvertreter.
Russland verfüge über eine beträchtliche Menge an Gold, Schätzungen zufolge im Wert von 100 bis 240 Milliarden US-Dollar. Das seien etwa 20 Prozent der Gesamtreserven, die Russland vor der Invasion in die Ukraine besessen habe. "Wir wollen Russland die Möglichkeit nehmen, sein Gold zur Stützung seiner Währung zu verwenden." Nach US-Angaben rufen die G7-Staaten auch dazu auf, die Rolle von Russland in internationalen Organisationen auf den Prüfstand zu stellen.
Der Westen hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor genau einem Monat bereits eine Reihe von Sanktionen gegen Russland verhängt, die der Wirtschaft des Landes schwer geschadet haben. Mitte März haben sie sich darauf geeinigt, der Russischen Föderation handelspolitische Vergünstigungen zu entziehen, was etwa den Weg für höhere Zölle auf russische Waren freimacht. Auch die größten Banken und die russische Zentralbank wurden mit Sanktionen belegt. Die USA erließen ein Importverbot für Öl aus Russland. Außerdem kappen viele Unternehmen aus eigenen Stücken ihre Geschäfte mit Russland. Russland setzt seine Angriffe in der Ukraine aber mit unverminderter Härte fort.
Quelle: ntv.de, ara/AFP/dpa