Politik

"Haben Grund zur Hoffnung" Botschafter Makeiev erwartet Lieferung von "Leopard"-Panzern

Laut Makeiev gibt es Gespräche mit der Bundesregierung über die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern.

Laut Makeiev gibt es Gespräche mit der Bundesregierung über die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der neue ukrainische Botschafter Makeiev spürt nach eigenen Angaben jeden Tag die deutsche Hilfsbereitschaft. Vielleicht zeigt sich diese Unterstützung auch bald mit Kampfpanzern des Typs "Leopard" - dafür habe der Melnyk-Nachfolger Grund zur Hoffnung.

Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, rechnet mit der Lieferung von Kampfpanzern aus Deutschland. "Wir haben Grund zur Hoffnung, dass die Entscheidung fällt, Leopard 2 aus Deutschland direkt in die Ukraine zu liefern", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Hierzu gebe es Gespräche mit der Bundesregierung. "Wir brauchen diese Kampfpanzer", betonte Makeiev.

Es sei an der "Zeit, mit dem Gerede aufzuhören, man wolle Russland nicht provozieren. Was soll denn noch passieren? Wie viele Butschas, Mariupols oder Isjums - Orte der Vergewaltigung und der Massengräber - soll es noch geben?" Deutschland habe "Führung gezeigt" mit der Lieferung des Raketenabwehrsystems IRIS-T, sagte der Diplomat weiter, der seit Ende Oktober Botschafter in Deutschland ist.

Kampfpanzer? "Ja, darüber sprechen wir"

"Und diese Führungsrolle erwarten wir bei weiteren Waffensystemen. Dazu gehören Kampfpanzer und gepanzerte Fahrzeuge wie Leoparden, Marder, Füchse und Dingos", sagte Makeiev. "Da sind wir im Gespräch mit der Bundesregierung." Auf die Nachfrage, ob es dabei auch um die direkte Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine gehe, bestätigte der Botschafter: "Ja, darüber sprechen wir."

Ziel der Ukraine sei es, den Krieg zu gewinnen, sagte Makeiev. "Wir haben in den vergangenen acht Jahren gelernt, dass Verhandlungen mit Russland nicht zum Frieden führen. Wir brauchen keine Vermittler, wir brauchen Verbündete." Der Westen müsse "als Team auftreten, und wir müssen auf alles zurückgreifen können, was dieses Team hat."

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Der Botschafter forderte auch Hilfe beim Wiederaufbau. "Wir haben Listen gemacht und mit den Deutschen geteilt. Am meisten brauchen wir Generatoren und Transformatoren", sagte er. "Die ersten Lieferungen laufen schon." Es sei der ukrainischen Regierung klar gewesen, "dass die Russen ihren Krieg gegen die Zivilbevölkerung gerade im Herbst auf unsere Energie-Infrastruktur ausdehnen werden", sagte der Diplomat. "Wir rechnen damit, dass 40 Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr verloren gehen."

In einem Interview mit den ARD-Tagesthemen sagte Makeiev zudem am Freitag, er spüre jeden Tag, dass Deutschland hilfsbereit sei. An die Deutschen appellierte er: "Bitte unterstützt uns so lange wie möglich, wir werden diesen Krieg gewinnen und dann gibt es keine Flüchtlinge mehr."

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 05. November 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ses/AFP

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