Politik

Rekordhaushalt und neue Schulden Merkel: Hilfen im bisherigen Maß nicht endlos

Merkel verteidigt den hohen finanziellen Einsatz in der Pandemie.

Merkel verteidigt den hohen finanziellen Einsatz in der Pandemie.

(Foto: imago images/Metodi Popow)

Deutschland nimmt zur Bewältigung der Corona-Krise und ihrer Folgen Milliarden in die Hand. Die Staatsverschuldung steigt beträchtlich. Doch Kanzlerin Merkel macht deutlich, Firmenpleiten und Massenarbeitslosigkeit wären verheerend. Dennoch könne die aktuelle Hilfe nicht endlos fortgeführt werden.

Vor den Haushaltsberatungen im Bundestag stimmt Kanzlerin Angela Merkel darauf ein, dass die enormen öffentlichen Hilfen in der Corona-Krise weniger werden. Das aktuelle Maß an Unterstützung könne nicht endlos fortgesetzt werden, sagte sie in ihrem Video-Podcast. Deshalb hätten alle große Verantwortung. "Bund, Länder und Kommunen müssen gut und konstruktiv zusammenarbeiten, um die Pandemie und ihre Folgen bestmöglich zu meistern."

Die große Koalition will kommendes Jahr fast 180 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen und dafür wieder die Schuldenbremse im Grundgesetz aussetzen. Merkel verteidigte die Neuverschuldung. Seit Beginn der Pandemie sei es das Ziel, die finanziellen Kräfte zu mobilisieren, um gegenzuhalten. "Noch höher wären die Kosten - finanziell wie sozial -, wenn viele Unternehmen zusammenbrächen und Millionen von Arbeitsplätzen verloren gingen." Auch 2021 könne der Bund große Summen einsetzen, weil in den vergangenen Jahren gut gehaushaltet worden sei.

 

Der Bundestag will ab Dienstag über den neuen Haushalt debattieren. Der voraussichtlich letzte Haushalt der aktuellen großen Koalition wird zu mehr als einem Drittel aus Schulden finanziert. Vorgesehen sind Ausgaben von fast einer halben Billion Euro und fast doppelt so hohe Kredite. Viele Bürger können zudem mit Steuersenkungen rechnen. Die Linke spricht vom "teuersten Wahlkampf-Haushalt in der Geschichte der Bundesrepublik". Im Herbst nächsten Jahres wird ein neues Parlament gewählt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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