Politik

Blutige Krise in Birma Militär empfängt Gambari

Der abgeschottete Chef der Militärjunta von Birma hat sich zu einem Krisengespräch mit dem UN-Gesandten Ibrahim Gambari bereit erklärt. Das berichtete die BBC am Montag. Das Gespräch mit General Than Shwe soll nach Informationen des Senders an diesem Dienstag stattfinden. Die Lage in der größten Stadt Rangun war am Montag gespannt, aber ruhig.

Dort hatten vergangene Woche Zehntausende gegen die Militärjunta demonstriert. Nach offiziellen Angaben waren bei der gewaltsamen Auflösung der Demonstrationen zehn Menschen getötet worden. Dissidenten gehen von einer wesentlich höheren Zahl aus.

Der in Oslo ansässige Exilsender "Demokratische Stimme Birmas" berichtete, vier Mönche seien in einem Internierungslager in Rangun unter nicht geklärten Umständen ums Leben gekommen. Der Sender berichtete vom Eingang zahlreicher SMS-Mitteilungen, in denen Menschen über das spurlose Verschwinden von Angehörigen berichteten.

Überall Soldaten

Unterdessen hat das Militär die Absperrungen um den wichtigsten Tempel und Ausgangspunkt der Proteste der vergangenen Woche aufgehoben. Wie Augenzeugen berichteten, wurden die vier Eingänge der Shwedagon-Pagode aber weiterhin von Soldaten gesichert. Auch an vielen Straßenecken der Fünf-Millionen-Stadt Rangun seien Sicherheitskräfte positioniert, was Demonstrationen unmöglich mache, sagten sie.
Staatliche Medien hatten die Proteste am Wochenende für beendet erklärt.

Der Europarat hat die "entsetzliche und ungerechtfertigte Gewalt der Militärjunta" in Birma entschieden verurteilt. Diese Gewalt sei eine unverhohlene Verletzung der Menschenrechte, sagte der Präsident der parlamentarischen Versammlung des Europarates, Ren van der Linden.

Das Büro der Versammlung forderte die Junta in einem Kommuniqu auf, die "brutale Unterdrückung der friedlichen Demonstrationen unverzüglich einzustellen". Die Parlamentarier aus den 47 Europaratsländern sprachen ihre Unterstützung und Solidarität "für alle demokratischen Kräfte des Landes, für die Mönche und für die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi" aus.

Quelle: ntv.de

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