Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Willi Stächele steht unter Untreueverdacht. Die Staatsanwaltschaft bestätigte der "Stuttgarter Zeichnung", dass sie ein Verfahren gegen den CDU-Politiker eingeleitet hat. Auslöser sei eine Strafanzeige gewesen, die sich auf Stächeles Amtszeit als Bürgermeister von Oberkirch (1981 bis 1998) beziehe.

Stächele wird vorgeworfen, Gemeindegelder für nicht amtsbezogene Repräsentationsausgaben verwendet zu haben. Dem Vernehmen nach soll der Politiker Bewirtungskosten, die in seiner Tätigkeit als CDU-Landtagsabgeordneter in Stuttgart anfielen, über die Stadt abgerechnet haben. Es gehe um "überschaubare Beträge", aber um eine größere Zahl von Fällen. Dies war laut Informationen der Zeitung in einem Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt gerügt worden, die das Finanzgebaren der Stadt routinegemäß untersucht hatte. Die Freien Wähler im Gemeinderat brachten den Fall zur Anzeige.

Der 51-jährige Stächele wies die Vorwürfe als unbegründet und haltlos zurück. Die Anzeige der Stadträte wertete er "als Fortsetzungsserie persönlicher Angriffe".