Lufthansa-Tarifkonflikt Morgen wird gestreikt
16.05.2001, 09:03 UhrDie Piloten der Lufthansa werden morgen erneut streiken. Das kündigte die Pilotenvereinigung Cockpit an. Der 24-stündige Streik werde am Donnerstag um Mitternacht beginnen. Außerdem könnten kurzfristige Maßnahmen hinzukommen. Zuvor waren die Tarifgespräche nach viertägigen zähen Verhandlungen ergebnislos abgebrochen worden, obwohl die Lufthansa ein nachgebessertes Angebot vorlegte und auch die Piloten Zugeständnisse machten.
Wie Lufthansa-Sprecher Klaus Walther sagte, wird sein Unternehmen alles tun, um im Falle erneuter Flugausfälle die Unannehmlichkeiten für die Kunden möglichst gering zu halten. Die Lufthansa hatte nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen die Piloten aufgerufen, den für Morgen geplanten Streik abzublasen.
Passagiere, die für Donnerstag ein Ticket gekauft haben, müssen also um ihren Flug bangen. Die Lufthansa empfahl, sich bei ihrem Call-Center unter der Telefonnummer 01803 - 803 803 über den jeweils neuesten Stand zu erkundigen. Desweiteren sei eine gebührenfreie Service-Nummer 0 800 - 100 94 99 geschaltet.
Die Lufthansa-Flüge, die von Partnergesellschaften abgewickelt werden, starten laut Mitteilung des Unternehmens. Dies gelte für die Lufthansa-Flugnummern LH 1500 - 1599, LH 2000 - 2999, LH 5000 - 5999, LH 6000 - 6999 und LH 9000 - 9999. Ein Sonderflugplan für Donnerstag sei im Internet unter www.lufthansa.com abrufbar.
Lufthansa und die Charterfluggesellschaft Condor kündigten an, dass trotz des Streiks alle Langstreckenflüge am Donnerstag gesichert seien.
Am 10. Mai hatten die 4.200 von der Gewerkschaft vertretenen Flugkapitäne ihren ersten ganztägigen Streik in der Unternehmensgeschichte beendet und mit weiteren Aktionen gedroht. So wollen die Piloten an jedem Donnerstag streiken, bis ein Ergebnis vorliegt.
Ursprünglich forderte Cockpit Gehaltserhöhungen von rund 35 Prozent. Die Lufthansa hatte den Piloten 10,6 Prozent mehr Gehalt für dieses Jahr sowie eine Gewinnbeteiligung von zwei Monatsgehältern angeboten. Zuletzt stockte der Konzern das Angebot nochmals um drei Prozent auf. Cockpit nannte dies unakzeptabel, denn umgerechnet käme dies einer Erhöhung von lediglich drei Prozent pro Jahr gleich. Die Piloten rückten ihrerseits von ihrer alten Forderung ab und senkten sie auf 24 Prozent Gehaltserhöhung bei einer Laufzeit von einem Jahr.
Quelle: ntv.de