Politik

Nach Streitigkeiten mit Wagner Moskau nimmt Kadyrows Privatarmee unter Vertrag

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Kremlchef Putin (l.) bei einem Treffen mit dem tschetschenischen Machthaber Kadyrow im März.

Kremlchef Putin (l.) bei einem Treffen mit dem tschetschenischen Machthaber Kadyrow im März.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Nach den monatelangen Streitigkeiten mit Wagner-Chef Prigoschin will Moskau alle Privatarmeen unter seine Befehlsgewalt nehmen. Als Erstes wird nun die Spezialeinheit Achmat des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow dieser unterstellt.

Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben vor dem Hintergrund eines andauernden Streits mit der Söldnertruppe Wagner eine erste Privatarmee unter Vertrag genommen. Das Dokument sei zwischen dem Ministerium und der Spezialeinheit Achmat unterzeichnet worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde. Achmat ist die Privatarmee des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow.

Am Wochenende hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, bis zum 1. Juli alle auf Moskauer Seite kämpfenden Privatarmeen unter seine Befehlsgewalt nehmen zu wollen. Vorausgegangen waren monatelange Kompetenzstreitigkeiten mit der Söldnerarmee Wagner des Oligarchen Jewgeni Prigoschin, die für Moskau im Raum der ostukrainischen Stadt Bachmut aktiv war.

Allerdings hat sich Prigoschin dieser Anweisung schon mit der Begründung widersetzt, dass Verteidigungsminister Sergej Schoigu kaum in der Lage sei, die regulären Truppen ordentlich zu führen. Kadyrow und Prigoschin galten lange Zeit als Tandem im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und kritisierten gemeinsam Generalstab und Verteidigungsministerium wegen der ihrer Ansicht nach falschen Taktik und eines zu weichen Vorgehens.

Auch Söldnerchef und Tschetschenenführer haben sich zuletzt öffentlich zerstritten. Während Prigoschin den Tschetschenen vorwarf, sie seien auf dem Schlachtfeld nicht zu sehen, sondern drehten hauptsächlich Tik-Tok-Videos, machte Kadyrow sein Gegenüber für die hohen russischen Verluste vor Bachmut verantwortlich.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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