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Tatverdacht erhärtet sich Mutmaßliche NSU-Unterstützerin Susann E. wird angeklagt

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Im Saal 101 im Strafjustizzentrum in München fand ab dem 17. April 2013 der Prozess gegen den NSU statt.

Im Saal 101 im Strafjustizzentrum in München fand ab dem 17. April 2013 der Prozess gegen den NSU statt.

(Foto: dpa)

Jahrelang zieht der NSU mordend durch Deutschland. Neben der Rechtsterroristin Beate Zschäpe wird auch André E. rechtskräftig verurteilt. Nun wird auch gegen seine Frau, Susann E., Anklage erhoben.

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage zum Oberlandesgericht Dresden gegen die mutmaßliche NSU-Unterstützerin Susann E. erhoben. Der seit Längerem bestehende Tatverdacht gegen E. habe sich nach neueren Erkenntnissen weiter erhärtet, teilten die Ermittler in Karlsruhe mit. E. ist die Frau von André E., der im Münchner NSU-Prozess rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.

Susann E. befindet sich trotz Anklage weiter auf freiem Fuß. Gegen sie bestehe der hinreichende Tatverdacht der Unterstützung der inländischen Terrorvereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) sowie der Beihilfe zu einer schweren räuberischen Erpressung mit Waffen, erklärte die Bundesanwaltschaft. E. soll spätestens seit 2007 gewusst haben, dass das NSU-Trio Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos im Untergrund lebte.

Sie soll in der Folge ihre Krankenkassenkarte Zschäpe zur Verfügung gestellt haben, damit diese zum Arzt gehen konnte. Außerdem soll sie ihre Personalien für das Bestellen von Bahncards zur Verfügung gestellt sowie Zschäpe und Böhnhardt zu einem Abholtermin für ein Wohnmobil gefahren haben.

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Der NSU zog jahrelang mordend durch Deutschland. Insgesamt werden ihm zehn Morde, zwei Bombenschläge und mehr als ein Dutzend Überfälle angelastet.

Bisher gab es nur einen Prozess im Zusammenhang mit der Gewaltserie vor dem Oberlandesgericht München. Zschäpe wurde wegen der Mord- und Anschlagsserie als Mittäterin zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Böhnhardt und Mundlos starben 2011 nach einem Banküberfall und der anschließenden Entdeckung durch die Polizei mutmaßlich durch Suizid.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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