Politik

Benedikt akzeptiert Navarro-Valls tritt zurück

Vatikan-Chefsprecher Joaquin Navarro-Valls hat nach 22 Jahren sein Amt niedergelegt. Papst Benedikt XVI. habe das Rücktrittsgesuch des 69-Jährigen akzeptiert, teilte der Vatikan mit. Nachfolger soll der Direktor von Radio Vatikan und dem Fernseh-Sender des Vatikans, der Jesuit Federico Lombardi, werden. Seine bisherigen Ämter soll der 63-Jährige behalten.

Navarro-Valls hatte jüngst erklärt, er wolle sich verändern und mehr Zeit haben, um ein Buch zu schreiben. Der damals als Journalist arbeitende Spanier war 1984 von Papst Johannes Paul II. in den Vatikan geholt worden. Der ausgebildete Mediziner war erst der zweite Laie an der Spitze des Presseamts des Kirchenstaats. Er ist Mitglied der ultra-konservativen katholischen Bewegung Opus Dei.

In seinen 22 Jahren im Vatikan wurde Navarro-Valls ein enger Vertrauter Johannes Pauls, den er auf vielen seiner Auslandsreisen begleitete. Wiederholt betraute ihn der damalige Pontifex mit besonders delikaten Aufträgen, darunter Aufgaben, die normalerweise von Diplomaten wahrgenommen werden. So entsandte das Kirchenoberhaupt seinen Sprecher 1998 zu direkten Verhandlungen mit Kubas Präsident Fidel Castro, um letzte Probleme vor dem Papstbesuch in dem kommunistischen Land auszuräumen. Auch bei Konferenzen der Vereinten Nationen gehörte Navarro-Valls zu offiziellen Vatikan-Delegationen, was üblicherweise Geistlichen vorbehalten bleibt.

Weltweit bekannt wurde der Spanier in den Monaten des Leidens Johannes Pauls kurz vor dessen Tod im April 2005. Damals präsentierte Navarro-Valls der Weltpresse täglich die neuesten Bulletins zum Gesundheitszustand des Schwerkranken.

Quelle: ntv.de

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