Nach Feuergefecht Netanjahu ordnet "intensive Angriffe" im Gazastreifen an
28.10.2025, 17:17 Uhr Artikel anhören
Ein israelischer Panzer am Rande des Gazastreifens.
(Foto: picture alliance / newscom)
Im Gazastreifen kommt es offenbar zu einem Feuergefecht zwischen israelischen Truppen und der Hamas. Der israelische Regierungschef reagiert hart: Es soll "intensive Angriffe" in dem Gebiet geben.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat umgehende Attacken auf Ziele im Gazastreifen angeordnet. Die "intensiven Angriffe" sollen umgehend erfolgen, heißt es in einer Mitteilung des Regierungschefs. Die Hamas werde einen "hohen Preis zahlen für den Angriff auf israelische Soldaten in Gaza und für die Verletzung des Abkommens über die Rückgabe der getöteten Geiseln", erklärte der Verteidigungsminister Israel Katz. Augenzeugen zufolge fliegen Kampfflugzeuge der israelischen Armee Angriffe auf die im Norden des Gebiets liegende Stadt Gaza. Aber auch weitere Orte in dem Küstenstreifen werden laut israelischen Medien attackiert.
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes wurden bei dem Beschuss eines Fahrzeuges in Chan Junis fünf Menschen getötet, darunter auch Kinder. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.
Zuvor hatte es Berichte über ein Feuergefecht zwischen IDF und Hamas im Gazastreifen gegeben. Der israelische Armeesender meldete, bewaffnete Mitglieder der Terrororganisation Hamas hätten auf israelische Soldaten geschossen. Nach Angaben palästinensischer Augenzeugen kam es anschließend zu Artilleriebeschuss mehrerer Gebiete im Bereich von Rafah.
Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 10. Oktober im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 90 Palästinenser getötet. Die Angaben der Behörde lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.
In Israel stoßen zudem die Verstöße der Hamas gegen die im Waffenruhen-Abkommen vereinbarte Rückgabe der getöteten Geiseln auf massive Kritik. Im Rahmen einer ersten Phase des von den USA vorangetriebenen Friedensplans muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Bislang sind es nur 13. Die Terrororganisation erklärt dies mit den schwierigen Bedingungen vor Ort. US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag den Druck auf die Hamas erhöht, die verbleibenden toten Geiseln schnell zu übergeben.
Nach der Übergabe sterblicher Überreste einer bereits beigesetzten Geisel hatte die Hamas angekündigt, eine weitere Leiche auszuhändigen. Diesen Schritt will die Terrororganisation nun verschieben. Zur Begründung hieß es, Israel habe gegen die Waffenruhe verstoßen.
Quelle: ntv.de, lme/dpa