Politik

Misshandlungen und sexuelle Ausbeutung Nordkoreaner berichten über Folter

Millionen Menschen leiden unter dem repressiven Regime in Nordkorea, Einblicke von außen sind selten. Eine Untersuchung der UN berichtet über neue Details der dortigen Zustände, über verschleppte Sex-Sklaven und körperliche Misshandlungen.

Die Oberschicht in Nordkorea hat gut lachen - dem Rest der Bevölkerung geht es, gelinde gesagt, nicht besonders gut.

Die Oberschicht in Nordkorea hat gut lachen - dem Rest der Bevölkerung geht es, gelinde gesagt, nicht besonders gut.

(Foto: REUTERS)

Im Zuge einer Untersuchung der Vereinten Nationen über Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea sind neue erschütternde Details über Folter in dem kommunistischen Land ans Licht gekommen. Geflüchtete Nordkoreaner berichteten in Washington von Hunger, Misshandlungen und sexueller Ausbeutung: "Sie traten mich wie einen Ball, schlugen mir ins Gesicht und wickelten Metallstücke in ihre Kleider. Damit schlugen sie mich, bis ich grün und blau war", berichtete die 26-jährige Jin Hye Ho. Sie hatte mehrmals versucht, aus Nordkorea zu flüchten.

Während der Hungersnot in den 90er Jahren sei ihr Bruder verhungert. Ihre Mutter habe nicht genug Milch gehabt, um das Baby zu stillen, erzählte Jin. Ihre ältere Schwester war kurz zuvor verschwunden. Später erfuhr die Familie, dass das Mädchen vermutlich als Sexsklavin nach China verschleppt worden war. Eine andere Frau berichtete, sie sei in der Haft mit einem Brett geschlagen worden, aus dem Nägel ragten. Sie erhielt tagelang kein Essen.

Nordkorea spricht von "Erfindungen"

Die Aussagen waren Teil einer von der UN im März eingesetzten Untersuchungskommission. Zuvor waren bereits in Seoul, Tokio und London Zeugen angehört worden. Die Kommission soll ihre Erkenntnisse im kommenden März dem UN-Menschenrechtsrat vorlegen.

Bereits vor einigen Wochen veröffentlichten die UN-Experten grausame Details aus Berichten ehemaliger Häftlinge. So sprachen sie etwas von einer Frau, die gezwungen worden sei, ihren eigenen Säugling zu ertränken.

Die Regierung in Pjöngjang verweigert UN-Experten bislang jeden Zugang zu den Arbeitslagern und reagiert nicht auf die Vorwürfe. Diplomaten bezeichneten entsprechende Berichte in der Vergangenheit immer wieder als "frei erfunden". Sie seien Teil einer Verschwörung, die einen Regimewechsel in Nordkorea herbeiführen wolle.

Quelle: ntv.de, fma/dpa

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