"Vielfalt ist keine Schwäche" Obama ehrt Opfer des 11. September
11.09.2016, 17:42 Uhr
"Im amerikanischen Volk haben sich Menschen aus jeder Weltregion, jeder Hautfarbe, jeder Religion und jedem kulturellen Hintergrund miteinander verbunden. Das ist das Amerika, das an diesem September-Morgen angegriffen wurde", sagte Obama.
(Foto: dpa)
Am 11. September 2001 sterben in den USA fast 3000 Menschen. Auf mehreren Gedenkveranstaltungen wird 15 Jahre später an sie erinnert. Präsident Obama ruft die Bevölkerung auf, sich vom Terrorismus nicht einschüchtern zu lassen.
US-Präsident Barack Obama hat die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 geehrt und die Nation zur Einheit aufgerufen. In einer Rede am Pentagon, einem der Anschlagziele der Terroristen vor 15 Jahren, verwies Obama auf die Fortschritte im Kampf gegen Al-Kaida und andere Terrorgruppen. Wichtig sei aber nicht nur ein entschlossener Kampf gegen den Terror, sondern auch, dass die USA ihre Werte bekräftigten.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung in New York wurden alle Namen der Opfer vom 11. September vorgelesen.
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Extremistengruppen wie Al-Kaida oder der Islamische Staat (IS) wüssten, dass sie eine Nation, die "so großartig und so stark ist wie Amerika", niemals besiegen könnten, sagte Obama. Sie versuchten deshalb, so viel Angst zu schüren, um die US-Bürger gegeneinander aufzubringen. Die in den USA gebotene Vielfalt sei aber keine Schwäche, sondern "war und wird immer unsere größte Stärke sein", erklärte der Präsident weiter. "Lasst nicht zu, dass andere uns spalten."
Gedenken am Ground Zero
Vorher war in New York mit einer Schweigeminute der Opfer vom 11. September gedacht worden. Bei der Zeremonie am Ground Zero, wo die Zwillingstürme des World Trade Centers standen, verlasen Angehörige und Polizisten die Namen der Opfer. An der Gedenkveranstaltung nahmen auch die beiden Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump teil.
Die erste Gedenkminute in New York fand um 8.46 Uhr Ortszeit statt, 14.46 Uhr deutscher Zeit. Zu diesem Zeitpunkt war das erste Flugzeug in das World Trade Center gerast. Auch zu den Zeitpunkten, als ein weiteres Flugzeug in den zweiten Zwillingsturm flog, als die beiden Türme nacheinander einstürzten und als die Flugzeuge am Pentagon und in Pennsylvania abstürzten, wurde innegehalten.
Bereits am Samstag hatte Obama seine wöchentliche Radioansprache dem 15. Jahrestag der Anschläge gewidmet. Darin bezeichnete er den Tag als "einen der schwärzesten in der Geschichte unseres Landes". Die US-Gesellschaft dürfe keine Reaktionen auf solche Taten zulassen, "die das Gefüge unserer Gesellschaft erodieren lassen würden", sagte er. Es seien "unsere Vielfalt, unser Willkommen für alle Talente, unser fairer Umgang mit jedem - ungeachtet seiner Herkunft, seines Geschlechts oder Glaubens", die die USA so "großartig" und "unverwüstlich" machten.
Zehntausende leiden noch heute
Zur Eröffnung der neuen Football-Saison strahlt die NFL am Abend Videobotschaften von Obama und von George W. Bush aus, der zum Zeitpunkt der Anschläge Präsident war. Bereits am Freitag hatten die Musikkapellen der New Yorker Polizei mit Kollegen aus anderen US-Metropolen eine Parade in Manhattan veranstaltet.
Terroristen hatten am 11. September 2001 Flugzeuge in die Zwillingstürme des New Yorker World Trade Center und ins Pentagon gesteuert. Eine weitere entführte Maschine wurde von Passagieren über Pennsylvania zum Absturz gebracht. Insgesamt kamen bei den Anschlägen fast 3000 Menschen ums Leben. Noch heute leiden etwa 75.000 Menschen körperlich und psychisch an den Folgen der Anschläge.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP