Kein rascher Konsumanreiz Obama plant langfristig
29.12.2008, 09:29 UhrDer künftige US-Präsident Barack Obama setzt bei seinem milliardenschweren Konjunkturpaket statt auf kurzfristige Konsumanreize auf langfristig wirkende Maßnahmen. "Manche sagen, statt zu versuchen sowohl Jobs zu schaffen und in langfristiges Wachstum zu investieren, sollten wir uns allein auf kurzfristige Maßnahmen zur Erzeugung von Konsum konzentrieren", schrieb der künftige Leiter des Nationalen Wirtschaftsrats, Lawrence Summers, in der "Washington Post". Diese Politik sei aber mitverantwortlich für die heutige Wirtschaftskrise in den USA.
In Obamas Konzept sei die Schaffung von drei Millionen neuen Jobs eine "Hauptsäule", schrieb Summers. 80 Prozent der neuen Arbeitsplätze sollten in der Privatwirtschaft, etwa in neuen Branchen wie Umwelttechnologien, entstehen. "Das Versäumnis, kurzfristig genügend Jobs zu schaffen, würde die Aussicht auf eine Erholung aufs Spiel setzen", begründete Summers die Pläne. "Das Versäumnis, die notwendigen langfristigen Investitionen zu tätigen, würde die Grundlage des Aufschwungs und letztlich den Wohlstand unserer Kinder gefährden." Summers betonte, in der derzeitigen Krise stelle es eine größere Gefahr dar, zu wenig zu tun als zu viel zu tun.
Obamas Berater David Axelrod stellte in Aussicht, dass sich die künftige US-Regierung das Konjunkturpaket noch mehr kosten lassen könne als bisher anvisiert. Nach den derzeitigen Plänen würden die Maßnahmen zwischen 675 Milliarden und 775 Milliarden Dollar (476 Milliarden bis 547 Milliarden Euro) kosten, sagte er dem Fernsehsender CBS. Diese Zahlen seien aber nicht unabänderlich. Den US-Kongress rief Axelrod auf, angesichts der schweren Krise schnell eine Einigung mit der künftigen Regierung über das Konjunkturpaket zu erzielen.
Quelle: ntv.de