Treffen mit Chefs der Reformstaaten Obama will Bedenken ausräumen
01.04.2010, 19:13 UhrUS-Präsident Obama will die Staats- und Regierungschefs aus Mittel- und Osteuropa von der Zuverlässigkeit der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik überzeugen. Das Treffen soll in Prag stattfinden, wenn Obama und der russische Präsident Medwedew den neuen START-Abrüstungsvertrag unterzeichnen.

Eine russische ballistische Interkontinentalrakete vom Typ Topol-M, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann.
(Foto: picture alliance / dpa)
US-Präsident Barack Obama will bei seinem Besuch in Prag am kommenden Donnerstag auch Staats- und Regierungschefs aus Mittel- und Südosteuropa treffen. Dies meldete die tschechische Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf diplomatische Quellen. Der rumänische Präsident Traian Basescu habe Obama ebenso wie Ungarns Ministerpräsident Gordon Bajnai bereits zugesagt. Zudem seien die Slowakei, Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Polen, Estland, Lettland und Litauen eingeladen, hieß es.
Anlass für Obamas Reise nach Prag ist ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, bei dem der neue START-Abrüstungsvertrag zwischen den beiden Atommächten feierlich unterzeichnet werden soll. Das offizielle Programm des Gipfeltreffens wird in den kommenden Tagen veröffentlicht.
Nach Informationen aus Prager Diplomatenkreisen will Obama bei dem Zusammenkommen mit den mittelosteuropäischen Vertretern Bedenken ausräumen, dass die USA ihre Ost-Politik zugunsten Russlands ändern könnten. Der Verzicht Obamas auf den von Vorgänger George W. Bush geplanten Bau eines US-Raketenabwehrschilds in Polen und Tschechien hatte nach Ansicht von Beobachtern das neue Abrüstungsabkommen erst ermöglicht.
Gleichzeitig aber wurden dadurch regional Zweifel an der Zuverlässigkeit Washingtons geweckt. Alle zehn Reformstaaten, deren Vertreter Obama nach Prag eingeladen hat, sind im Gegensatz zu Russland Verbündete der USA innerhalb der NATO.
Quelle: ntv.de, dpa