Politik

Urteil gegen IS-Kämpfer "Osama, der Deutsche" muss in Haft

Der 23-jährige Syrien-Rückkehrer stellte sich in der Türkei den Behörden.

Der 23-jährige Syrien-Rückkehrer stellte sich in der Türkei den Behörden.

(Foto: imago/Eibner)

In Düsseldorf steht ein 23-Jähriger vor Gericht, der in Syrien für die Terrorgruppe Islamischer Staat aktiv war. Fünf Jahre muss er in Jugendhaft. Noch länger ins Gefängnis muss ein Blumenhändler, der den IS unterstützte.

Ein 23-jähriger Bielefelder ist als IS-Terrorist vom Düsseldorfer Oberlandesgericht zu fünf Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Er habe umfassend gestanden und eingeräumt, sich mit der Terrormiliz Islamischer Staat voll identifiziert zu haben, sagte die Vorsitzende Richterin Barbara Havliza.

Der Deutsche habe sich 2013 im Alter von 20 Jahren dem IS in Syrien und dem Irak angeschlossen und in dessen Polizei mitgewirkt, teilte das Oberlandesgericht mit. Als "Osama al-Almani" (Osama, der Deutsche) war er zudem im Internet in Videos aufgetaucht, teilweise vermummt, mit Kalaschnikow-Sturmgewehr und Machete. Er habe in seinem Facebook-Account dazu aufgerufen, "Ungläubige mit gut geplanten Märtyreraktionen zu zerbomben" und IS-Sympathisanten in Deutschland aufgefordert, Anschläge zu begehen.

Der Angeklagte hatte demnach 2015 in Syrien eine Niederländerin geheiratet und war mit dieser vor etwa einem Jahr in die Türkei ausgereist, wo er sich den Behörden stellte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es kann noch Revision dagegen eingelegt werden.

Am selben Gericht wurden zudem vier Männer und eine Frau wegen Unterstützung des IS und anderer islamistischer Terrormilizen in Syrien verurteilt. Ein 60 Jahre alter Blumenhändler aus Bergisch Gladbach erhielt mit sechs Jahren und drei Monaten Haft die höchste Strafe. Aus der Gruppe heraus waren nach Angaben des Oberlandesgerichts Kämpfer sowie Geld und Ausrüstung auf die Schlachtfelder nach Syrien geschickt worden.

Der 60-Jährige soll den Tod seines eigenen Sohnes im Irak bejubelt haben. Von den anderen Angeklagten wurde ein 34-Jähriger zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die übrigen erhielten Bewährungsstrafen von acht Monaten bis zu einem Jahr und vier Monaten.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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