Todesursache weiter unklar Özal wurde nicht vergiftet
13.12.2012, 20:40 UhrWoran starb Turgut Özal? Einer ersten offiziellen Äußerung zum Autopsiebericht zufolge starb der ehemalige türkische Staatschef nicht an einer Vergiftung. Damit können die seit Jahren kursierenden Gerüchte über eine Ermordung Özals nicht erhärtet werden.
Der 1993 gestorbene türkische Ex-Präsident Turgut Özal is t laut offiziellem Autopsiebericht nicht an einer Vergiftung gestorben. Die Todesursache habe nicht festgestellt werden können, doch sei eine Vergiftung ausgeschlossen, zitierte die Nachrichtenagentur Anadolu aus einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Es gebe keinen Beweis, dass Özal starb, weil er Schwermetallen ausgesetzt war. Giftige Substanzen, die sich in seinem Körper befunden hätten, seien in dem Verwesungsstadium üblich.
Die Folgerung einer ungeklärten Todesursache sei einstimmig beschlossen worden, teilte die Staatsanwaltschaft laut Anadolu mit. Es handelt sich um die erste offizielle Äußerung zu dem Autopsiebericht. In einem Zeitungsbericht vom November hatte es geheißen, in der Leiche seien vier verschiedene Gifte in geringer Dosis entdeckt worden. Die Autopsie hatte demnach das Insektizid DDT, das Schwermetall Cadmium sowie die beiden radioaktiven Substanzen Polonium und Americium gefunden.
Die türkische Staatsanwaltschaft hatte im Oktober die Exhumierung Özals angeordnet, um nach Hinweisen auf einen Mordanschlag zu suchen. Den Anstoß dazu gab ein Bericht aus dem Präsidentenpalast, der die Todesumstände als "verdächtig" bezeichnete. Özal war 1993 im Alter von 65 Jahren gestorben, offiziell an Herzversagen. Der Politiker kurdischer Abstammung hatte ein schwaches Herz und musste sich schon in den 1980er Jahren einer dreifachen Bypass-Operation unterziehen.
Dennoch gab es bald nach seinem Tod Spekulationen über einen Mord, auch seine Witwe Selma glaubte an ein Komplott. Als mögliche Mörder wurden Hardliner im Staatsapparat genannt, die mit dem Mord Bemühungen Özals um eine Beilegung des Kurdenkonflikts hätten sabotieren wollten.
Quelle: ntv.de, AFP