"Katastrophale Situation geerbt" Özdemir prangert "Desaster" der Merkel-Regierung an
17.07.2022, 15:33 Uhr
Özdemir sprach von einer "verbrecherischen Abhängigkeit von Verbrechern in der Welt".
(Foto: dpa)
Die in Deutschland drohende Energiekrise verlangt tiefe Einschnitte in vielen Bereichen. Landwirtschaftsminister Özdemir macht dafür die "katastrophale" Politik der Vorgänger-Regierung verantwortlich. Deren Fehler müssten aufgearbeitet werden, fordert er.
Bundesagrarminister Cem Özdemir macht die frühere Bundesregierung in scharfer Form für die Energiekrise verantwortlich. "Wir haben eine katastrophale Situation geerbt, ein Desaster", sagte der Grünen-Politiker in München zur Energiepolitik der früheren schwarz-roten Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel von der CDU.
"Ich hielt es auch nicht für eine gute Idee, dass wir 60 Prozent an Gas von einem Verbrecher namens Wladimir Putin beziehen", sagte Özdemir bei einer Podiumsdiskussion auf der Messe "Interforst". Der Grünen-Politiker forderte eine Diskussion über Fehler der Vorgängerregierung: "Das müssen wir bitteschön mal aufarbeiten in Deutschland, was da begangen wurde in den letzten Jahren."
Özdemir erwähnte Merkel oder die SPD dabei nicht ausdrücklich. Auch die CSU kritisierte der Minister indirekt: "Ich habe auch nicht die erneuerbaren Energien bewusst sabotiert, ich habe auch nicht Windabstandsflächen beschlossen." Das bezog sich darauf, dass die bayerische Staatsregierung unter dem früheren Ministerpräsidenten Horst Seehofer von der CSU den Bau von Windrädern in Bayern durch verschärfte Bauvorschriften weitgehend zum Erliegen gebracht hatte.
"Ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn ich das Land in diesem Zustand - das war jetzt nicht Bayern allein - so übergeben würde", sagte der Minister. Die jetzige Bundesregierung müsse nun die Ärmel hochkrempeln, um die "ich will schon fast sagen verbrecherische Abhängigkeit von Verbrechern in der Welt" zu reduzieren. "Ich will nicht, dass der Putin hier bestimmt, ob wir genug Energie haben oder nicht", sagte Özdemir in Bezug auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Quelle: ntv.de, mli/dpa