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USA blockieren Palästinenser bekommen keine volle UN-Mitgliedschaft

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Der Resolutionstext hätte eine Empfehlung an die UN-Vollversammlung vorgesehen, einen palästinensischen Staat als 194. Mitglied der Vereinten Nationen anzuerkennen. Rund 140 Länder haben bereits einen Staat Palästina anerkannt.

Der Resolutionstext hätte eine Empfehlung an die UN-Vollversammlung vorgesehen, einen palästinensischen Staat als 194. Mitglied der Vereinten Nationen anzuerkennen. Rund 140 Länder haben bereits einen Staat Palästina anerkannt.

(Foto: dpa)

Die Palästinenser bekommen weiter keine Vollmitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. Im UN-Sicherheitsrat legen die USA ihr Veto gegen einen entsprechenden Antrag ein. Die UNO sei nicht der richtige Ort für eine Anerkennung eines palästinensischen Staates, hieß es schon im Vorfeld.

Eine Resolution für die Vollmitgliedschaft eines palästinensischen Staats bei den Vereinten Nationen ist im UN-Sicherheitsrat an einem Veto der USA gescheitert. Zwölf Mitgliedsländer stimmten in New York für die Resolution, die Schweiz und Großbritannien enthielten sich. Aufgrund des Vetos der USA, die permanentes Mitglied des mächtigsten UN-Gremiums sind, scheiterte die Annahme der Beschlussvorlage.

Der palästinensische UN-Botschafter Mansour hatte vor einigen Wochen in einem Brief an UN-Chef António Guterres darum gebeten, den 2011 schon einmal eingebrachten Antrag erneut dem Sicherheitsrat vorzulegen. Ein zuständiges Gremium des Sicherheitsrats hatte den Antrag geprüft, sich aber nicht auf eine einheitliche Reaktion einigen können. Algerien hatte die Resolution dann trotzdem zur Abstimmung gebracht.

USA: Zustimmung nur bei Zweistaatenlösung

Für einen Erfolg hätten mindestens neun der 15 Sicherheitsratsmitglieder dafür stimmen müssen, zudem hätte es kein Veto der fünf permanenten Ratsmitglieder - China, Frankreich, Russland, Großbritannien und die USA - geben dürfen.

Die US-Regierung vertritt die Haltung, dass eine Einigung mit Israel auf eine Zweistaatenlösung eine Voraussetzung für die Anerkennung einer UN-Vollmitgliedschaft Palästinas ist. Die UNO sei dagegen nicht der richtige Ort für eine Anerkennung eines palästinensischen Staates. Siad Abu Amr, ein Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde, erklärte hingegen, eine Vollmitgliedschaft würde "einen Teil der historischen Ungerechtigkeit" lindern, die auf den Palästinensern laste und dem palästinensischen Volk "Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben in einem unabhängigen Staat" machen. Kurz vor der Abstimmung warb UN-Botschafter Mansour bei einer Sitzung des Sicherheitsrats noch einmal eindringlich für die Annahme der Resolution, sein israelischer Amtskollege Gilad Erdan warnte dagegen scharf davor.

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Unmittelbar nach der Abstimmung lobte der israelische Außenminister Israel Katz das US-Veto. Eine Anerkennung eines palästinensischen Staats ein halbes Jahr nach dem Massaker vom 7. Oktober wäre eine Belohnung für den Terrorismus der Hamas, schrieb er auf der Plattform X.

Im November 2011 war der Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft schon einmal am Sicherheitsrat gescheitert. Ein Jahr später räumten die Vereinten Nationen den Palästinensern gegen den Widerstand der USA einen Beobachterstatus ein. Von 193 UN-Mitgliedsstaaten haben bisher 139 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Deutschland gehört nicht dazu.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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