Rüstungsprojekt FCAS kommt voran Paris, Madrid und Berlin geben Milliarden für Kampfflieger frei
16.12.2022, 14:40 Uhr
Das Luftkampfsystem FCAS soll ab 2040 einsatzfähig sein und den Eurofighter ablösen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das europäische Kampfflugzeugprojekt FCAS ist milliardenschwer und soll ein Kampfflugzeug, Drohnen und Kommunikationsinfrastruktur umfassen. Nach einigem Knatsch zwischen Deutschland und Frankreich zeigen sich die beiden Länder nun einträchtiger.
Für das europäische Kampfflugzeugprojekt FCAS läuft es gerade rund. Deutschland, Frankreich und Spanien gaben 3,2 Milliarden Euro für die nächste Entwicklungsstufe frei, wie die beteiligten Firmen Airbus, Dassault Aviation, Indra und Eumet mitteilten.
Mit dieser Summe sei in der Phase 1B die Arbeit an einem Demonstrator-Flugzeug und seinen Teilen für die kommenden etwa dreieinhalb Jahre finanziert, hieß es. Die beteiligten Unternehmen hatten noch offene Fragen zu dem Projekt Anfang des Monats gelöst. Airbus, Dassault und Indra arbeiten bei dem Kampfflugzeug zusammen, das ab etwa 2040 den Eurofighter und die französische Rafale ablösen soll.
Das Luftkampfsystem FCAS soll ab 2040 einsatzfähig sein und den Eurofighter ablösen. Es soll im Verbund mit unbewaffneten und bewaffneten Drohnen fliegen und ist insofern mehr als ein Kampfflugzeug. Die Gesamtkosten wurden auf einen dreistelligen Milliardenbetrag geschätzt. In der Phase 1B sollen Flugzeug-Demonstratoren gebaut werden, bis 2027 sollen die ersten Testmaschinen fliegen.
An dem Projekt sind die Industrien Deutschlands, Frankreichs und inzwischen auch Spaniens beteiligt. Ein Streitpunkt war auch, wer die Nutzungsrechte hält, wenn mit Steuergeld in dieser Höhe technologische Quantensprünge finanziert werden.
Das Projekt war im Juli 2017 von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron vorgestellt worden. Mangelnde Fortschritte des mehr als 100 Milliarden Euro schweren Rüstungsprojekts hatten zwischenzeitlich zu Spannungen in der Beziehung zwischen Berlin und Paris beigetragen.
Quelle: ntv.de, ghö/rts