Politik

Schachzug auf Madagaskar Präsident darf 35 statt 40 sein

Der Machtkampf in Madagaskar nimmt eine skurrile Wendung. Der erst 36 Jahre alte Präsident Rajoelina, der im März 2009 bei einem Putsch an die Macht kam, darf nun doch bei der für 2011 vorgesehenen Präsidentschaftswahl kandidieren. Eine Verfassungsänderung macht das möglich.

Soll bereits Todesdrohungen bekommen haben: Andry Rajoelina.

Soll bereits Todesdrohungen bekommen haben: Andry Rajoelina.

(Foto: AP)

Bei dem Referendum über eine neue Verfassung für Madagaskar hat der umstrittene Präsident Andry Rajoelina einen Erfolg erzielen können. Eine große Mehrheit der Wähler entschieden sich für eine Verfassungsänderung, die unter anderem die Herabsetzung des Mindestalters für Präsidentschaftskandidaten von 40 Jahren auf 35 vorsieht.

Damit könnte der 36 Jahre alte Rajoelina, der im März 2009 bei einem Putsch an die Macht kam, bei der für 2011 vorgesehenen Präsidentschaftswahl kandidieren. Das Ergebnis des Referendums ist allerdings noch nicht offiziell von der Wahlkommission bekannt gegeben worden. Bei der Wahl beteiligten sich den Angaben zufolge mehr als die Hälfte aller Wahlbeteiligten, obwohl die Opposition zu einem Boykott aufgerufen hatte. Ein Putschversuch rebellischer Militärs war am Tag des Referendums, dem vergangenen Mittwoch, fehlgeschlagen.

Oppositionsgruppen wollen wegen des Referendums das Verfassungsgericht des Landes anrufen und die Wahl anfechten. Der Vorsitzende des Komitees für ein "Nein" bei dem Referendum, Ndriana Rabarioelina, nannte die Abstimmung "ungerecht und inakzeptabel".

Quelle: ntv.de, dpa

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