Wenn die Hymne erklingt Putin kommen die Tränen
09.09.2014, 16:23 Uhr
Putin wird bei der Hymne von seinen Gefühlen übermannt.
(Foto: Youtube)
Ist es der Stress, der internationale Druck oder das zunehmende Alter? Beim Klang der russischen Nationalhymne kommen dem russischen Präsidenten Putin die Tränen. Offenbar ist der Gefühlsausbruch dem Kreml peinlich - jedenfalls reagiert er prompt.
Bei einem Staatsbesuch in der Mongolei hat sich der russische Präsident Wladimir Putin von einer ungewohnt weichen Seite gezeigt. So schossen ihm beim Klang der russischen Nationalhymne am vergangenen Mittwoch in Ulan Bator die Tränen in die Augen. Den Kopf leicht geneigt, die Augen geschlossen - so zeigte der mongolische Staatssender MNB, wie Putin sich mit den Händen über die Augen streicht: erst mit der linken Hand, dann zum Ende der Hymne noch einmal mit der rechten Hand.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hatte das russische Staatsfernsehen auf Druck des Kreml den Tränenausbruch aus den Fernsehbildern herausgeschnitten. Offenbar war dem Präsidenten der Gefühlsausbruch selbst peinlich.
Schon bei seiner Wiederwahl als Präsident im Jahr 2012 hatte Putin Emotionen gezeigt. Als er damals bei der Siegesfeier vor Tausenden Anhängern in Moskau sprach, flossen Tränen. Später ließ Putin seinen Sprecher sagen, der Wind habe seine Augen gereizt. Auch 2013 kämpfte der ehemalige Geheimdienstler offenbar mit den Tränen. Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, war dies beim "Tag der Sicherheitskräfte", als er im Kreml ein Video mit Sondereinätzen und Beerdigungen von Polizisten anschaute.
In den vergangenen Jahren pflegte der Präsident das Image eines starken Mannes. Er ließ sich mit nacktem Oberkörper beim Reiten ablichten und gab Bilder von sich beim Sport, bei der Jagd oder als engagierter Tierschützer frei.
Putin hatte die russische Nationalhymne im Jahr 2000 eingeführt, erstmals war sie bei seinem Amtsantritt als Präsident im Kreml gespielt worden. Die Melodie ist die der Hymne der Sowjetunion. Nur der Text wurde etwas geändert und lobt nun Russland, den "geheiligten Staat", der sich "von südlichen Meeren bis zum Polargebiet" erstreckt und einen "weiten Raum für Träume und Leben" eröffnet.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa