Coronavirus-Maßnahmen der Länder Ramelow beklagt uneinheitliches Vorgehen
24.04.2020, 09:59 Uhr
Ramelow befürchtet einen Wettlauf bei den Corona-Lockerungen.
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Den Eindruck eines zwischen den Bundesländern unkoordinierten Vorgehens in der Corona-Krise bestätigt der Ministerpräsident von Thüringen. Bodo Ramelow wittert daher die Gefahr, dass die Länder einander bald auch bei den Lockerungen überbieten.
Das uneinheitliche Vorgehen der Bundesländer beim Umgang mit Maßnahmen im Kampf gegen des Coronavirus stößt auch bei Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow auf Unverständnis. "Es läuft nicht so synchron wie ich es mir gewünscht hätte", sagte der Linke-Politiker dem MDR.
Als Beispiel nannte er die Maskenpflicht. Diese sei zuerst von einzelnen Bundesländern wie Sachsen und Bayern im Alleingang beschlossen worden. Inzwischen gilt sie in allen 16 Bundesländern. "Da hätten wir zusammen in der Video-Schalte sagen sollen: Wir machen das jetzt", sagte Ramelow. Einen Eindruck der Geschlossenheit habe man so nicht vermitteln können.
Ramelow warnte in dem Interview davor, dass sich diese Uneinigkeit der Länder bei der Lockerung der Maßnahmen fortsetze: "Beim Wiedereintritt in den Alltag sollten wir uns nicht mit Geschwindigkeit überbieten." Maßgeblich sei, was zur Eindämmung des Virus helfe. Außerdem kritisierte Ramelow die Pläne zum Start der Bundesliga im Mai: "Ich bin dagegen, dass wir zuerst diejenigen privilegieren, die am meisten Geld auf den Tisch legen", sagte der Ministerpräsident.
Quelle: ntv.de, shu/dpa