Politik

Krawalle in Nordirland Randalierer verletzen Polizisten

Wieder brannten Autos: Nordirland kommt nicht zur Ruhe.

Wieder brannten Autos: Nordirland kommt nicht zur Ruhe.

(Foto: AP)

Katholische Republikaner wollen in Nordirland demonstrieren. Das passt pro-britischen Protestanten nicht. Sie stören den Zug. Die Ausschreitungen eskalieren. 56 Polizisten werden verletzt, einige davon müssen in Krankenhäusern behandelt werden.

Bei schweren Krawallen in der nordirischen Hauptstadt Belfast sind am Wochenende 56 Polizisten verletzt worden. Die Beamten seien mit Steinen, Flaschen und anderen Wurfgeschossen attackiert worden, teilte die Polizei mit.

Die Polizisten wurden mit Steinen und Flaschen beworfen. Vier Beamte mussten in Krankenhäusern behandelt werden.

Die Polizisten wurden mit Steinen und Flaschen beworfen. Vier Beamte mussten in Krankenhäusern behandelt werden.

(Foto: Reuters)

Vier der verletzten Polizisten mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Auch zwei Zivilisten sollen verletzt worden sein. Mehrere Autos wurden angezündet und Geschäfte beschädigt.

Die Ausschreitungen gingen von schätzungsweise 1200 pro-britischen Protestanten aus. Sie störten eine Demonstration katholischer Republikaner. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein und feuerte Gummigeschosse ab, um die Randalierer zu vertreiben.

Katholische Republikaner demonstrierten

Die katholischen Demonstranten wollten zum Jahrestag des 9. August 1971 daran erinnern, dass die britische Zentralregierung damals das Recht einführte, in Nordirland Verdächtige ohne Anklage zu inhaftieren. Die Regelung blieb bis 1975 in Kraft.

In dieser Zeit wurden mithilfe dieses Rechts rund 2000 Menschen festgenommen, vor allem Katholiken. Es war eine der umstrittensten Regelungen während des jahrzehntelangen Konflikts. In dem Nordirland-Konflikt bekämpfen sich Protestanten, die Nordirland als Teil des Vereinigten Königreiches belassen wollen, und Katholiken, die zur Republik Irland gehören wollen.

"Stumpfsinnige Anarchie"

Polizeichef Matt Baggott warf den pro-britischen Protestanten "stumpfsinnige Anarchie" vor. "Diese Personen hatten nie die Absicht, friedlich aufzumarschieren. Ihnen mangelt es an Respekt, auch sich selbst gegenüber, und an Würde", sagte er.

Bereits am Donnerstag wurden bei Ausschreitungen in Belfast acht Polizisten verletzt und eben so viele Demonstranten festgenommen. Im Juli hatte es mehrere Nächte hintereinander Krawalle radikaler Protestanten gegeben. Dabei wurden dutzende Polizisten verletzt.

Nordirland war drei Jahrzehnte lang Schauplatz blutiger Unruhen und Anschläge. Mehr als 3500 Menschen wurden in dem Konflikt getötet. 1998 wurde ein Friedensvertrag abgeschlossen, der eine Aufteilung der Macht zwischen Protestanten und Katholiken vorsieht, doch kommt es immer noch gelegentlich zu Gewalt zwischen den rivalisierenden Gruppen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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