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Gewaltwelle ebbt nicht ab Rechtsradikale Gruppen randalieren in Plymouth

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Polizeiangaben zufolge gibt es Festnahmen.

Polizeiangaben zufolge gibt es Festnahmen.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Seit nunmehr einer Woche kommt es in britischen Städten zu Gewaltausbrüchen durch Rechtsradikale. Im südwestlichen Plymouth geraten Randalierer mit Gegendemonstranten aneinander. Auch Polizeibeamte werden attackiert.

In Großbritannien hat es erneut Ausschreitungen rechtsradikaler Gruppen gegeben. Der Sender Sky News zeigte Aufnahmen von Auseinandersetzungen zwischen rechtsradikalen Demonstranten und Gegendemonstranten in der südwestlichen Stadt Plymouth. Die Polizei sprach von "Gewalt gegen Beamte in Plymouth", ein Polizeifahrzeug sei beschädigt worden. "Wir ergreifen Maßnahmen gegen Personen, die kriminelle Absichten verfolgen", erklärte die Polizei auf X.

Sechs Personen seien festgenommen worden, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Am Nachmittag seien Spezialkräfte der Polizei in die Innenstadt entsandt worden. Am Abend habe es "heftige Gewaltausbrüche" im ganzen Stadtgebiet gegeben. Mehrere Beamte erlitten den Angaben zufolge leichte Verletzungen. Zudem seien mehrere Personen verletzt worden, zwei von ihnen mussten demnach ins Krankenhaus gebracht werden. Ob es sich bei ihnen um rechtsradikale Demonstranten oder Gegendemonstranten handelte, blieb unklar.

In Großbritannien war es zuletzt in mehreren Städten zu Gewaltausbrüchen gekommen. Hintergrund ist ein Messerangriff in der nahe Liverpool gelegenen Küstenstadt Southport, bei dem vergangene Woche Montag drei Kinder getötet und zehn weitere Menschen verletzt wurden. Dabei drang der Verdächtige in ein Gebäude ein, in dem gerade ein Ferientanzkurs für Kinder zur Musik von US-Star Taylor Swift stattfand.

Falschmeldungen über Angreifer

Der Angriff erschütterte Großbritannien. Im Internet kursierten schnell Falschinformationen, denen zufolge es sich bei dem Angreifer um einen muslimischen Asylbewerber gehandelt habe. Die Polizei erklärte jedoch, dass der Verdächtige ein 17-Jährigen sei, der in Wales geboren wurde. Britischen Medien zufolge stammen die Eltern des jungen Mannes aus Ruanda.

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Bereits unmittelbar nach der Tat kam es in Southport zu gewaltsamen Ausschreitungen rechtsradikaler Gruppen, die sich schnell auf weitere Städte ausweiteten. Der Nationale Rat der britischen Polizeichefs teilte mit, 378 Menschen seien bislang festgenommen worden.

Die britischen Behörden wollen hart gegen Gewalttäter vorgehen. Der neue britische Regierungschef Keir Starmer sagte in einem Statement, diese müssten "mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen. [... ] Verbrechen ist Verbrechen. Und diese Regierung wird es bekämpfen." Ein nationaler Krisenstab wurde eingerichtet.

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

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