Politik

Von der Politik in die Wirtschaft Röttgen wird BDI-Chef

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen, soll führender Manager des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) werden. Der 40 Jahre alte Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird zum 1. Januar 2007 Nachfolger des langjährigen BDI-Hauptgeschäftsführers Ludolf Georg von Wartenberg (64), der in den Ruhestand geht. Röttgen bestätigte den Wechsel am Montag. Ein Nachfolger Röttgens in der Fraktion steht noch nicht fest. Sein Bundestagsmandat will er nach eigenen Angaben bis 2009 behalten.

Der Vorschlag von BDI-Präsident Jürgen Thumann wurde bereits von den Vizepräsidenten des Spitzenverbandes der Industrie angenommen, erfuhr die dpa aus einem Brief von Wartenbergs an die Mitgliedsverbände. Mit der Neubesetzung will der Verband einen Generationswechsel einleiten. Die "weithin herrschende Abschottung" von Wirtschaft und Politik müsse überwunden werden. Die Berufung ist für den 19. Juni auf einer außerordentlichen Sitzung von Präsidium und Vorstand geplant.

Die FDP sieht den Wechsel als Zeichen für Schwäche der großen Koalition. "Wenn das Regierungsschiff in schwerer See ist, verlassen die ersten Schwermatrosen das Deck", sagte FDP-Generalsekretär Dirk Niebel dem "Handelsblatt". Der Wechsel habe ein "Geschmäckle". Die große Koalition und die rot-grüne Vorgängerregierung hätten "ein enorm lockeres Verhältnis zu der Frage von Verwendung nach dem Ausscheiden aus dem Amt". Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) war kritisiert worden, weil er Aufsichtsratschef beim Konsortium der Ostsee-Pipeline des russischen Konzerns Gasprom und der deutschen Unternehmen E.ON und BASF wurde.

Röttgen wurde 1965 in Meckenheim bei Bonn geboren. Der promovierte Jurist ist seit 1994 Bundestagsabgeordneter der Unionsfraktion. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Auch von Wartenberg entstammte der Unionsfraktion, wo er lange Zeit finanzpolitischer Sprecher war. Bevor er Anfang 1990 Hauptgeschäftsführer beim BDI wurde, arbeitete er unter dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann (FDP) von 1987 bis 1989 als Parlamentarischer Staatssekretär.

Quelle: ntv.de

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