Weitere Angriffe möglich Rubio: Bewaffnete Hamas darf nicht mehr existieren
15.09.2025, 16:12 Uhr Artikel anhören
"Sie können auf unsere unerschütterliche Unterstützung bauen", sagt Rubio zu Netanjahu.
(Foto: picture alliance/dpa/Pool Reuters)
Israel greift vor wenigen Tagen die Hamas-Führung in Katar an. Der Luftschlag auf das Golf-Emirat löst internationale Kritik aus. Bei seinem Besuch in Jerusalem stärkt US-Außenminister Rubio Israels Regierungschef Netanjahu den Rücken. Und der deutet weitere Aktionen an.
US-Außenminister Marco Rubio hat die Entwaffnung der radikal-islamischen Hamas gefordert. "Die Hamas muss als bewaffnetes Element aufhören zu existieren, das den Frieden und die Sicherheit der Region bedrohen kann", sagte Rubio bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Jerusalem. Die Regierung in Washington werde zudem weiterhin maximalen Druck auf den Iran ausüben, bis das Land "seinen Kurs ändert".
Zudem bekräftigte Rubio die "unerschütterliche Unterstützung" der US-Regierung für Israel bei der Erreichung seiner Ziele im Gaza-Krieg. "Die Bevölkerung des Gazastreifens verdient eine bessere Zukunft, aber diese bessere Zukunft kann nicht beginnen, bis die Hamas eliminiert ist", sagte der US-Chefdiplomat. "Sie können auf unsere unerschütterliche Unterstützung bauen."
Netanjahu begrüßte den Besuch des US-Außenministers als "klare Botschaft, dass Amerika an der Seite Israels steht". US-Präsident Donald Trump bezeichnete er als "den größten Freund, den Israel jemals im Weißen Haus hatte". Rubio war am Sonntag in Israel eingetroffen und hatte gemeinsam mit Netanjahu an der Klagemauer in Jerusalem gebetet.
Rubios Besuch erfolgt wenige Tage nach einem israelischen Luftangriff auf Führungsmitglieder der radikalislamischen Hamas in Katar. Der Angriff hatte international Kritik ausgelöst. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den Angriff in einer seltenen gemeinsamen Erklärung. Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens kritisierten, der Angriff habe die Souveränität Katars verletzt.
Netanjahu weist die internationale Kritik zurück. "Es ist das Recht jedes Landes nach internationalem Recht, sich über seine Grenzen hinaus gegen diejenigen zu verteidigen, die seine Bürger töten und massenhaft ermorden", sagte Netanjahu. "Die Verurteilung Israels zeugt von enormem Zynismus und Heuchelei."
Netanjahu schließt weitere Angriffe nicht aus
Trump hatte sich bereits kurz nach den Angriffen kritisch geäußert. Unter anderem hatte der US-Präsident gesagt, er sei "äußerst betrübt über den Ort des Angriffs" und versichert, vorher nicht informiert worden zu sein.
Rubio sagte anlässlich einer Reise nach Israel am Wochenende seinerseits, der Angriff werde die Beziehung zwischen den USA und Israel nicht verändern. Bei der Pressekonferenz mit Rubio hat Netanjahu weitere Angriffe auf Führungsvertreter der radikal-islamischen Hamas nicht ausgeschlossen, "wo auch immer sie sind".
Indes treffen sich Staats- und Regierungschefs mehrerer arabischer und muslimischer Staaten in Doha zu Beratungen, darunter aus dem Iran, dem Irak und der Türkei. Nach Angaben des katarischen Außenministeriums sollte bei dem Treffen über einen "Resolutionsentwurf über den israelischen Angriff auf den Staat Katar" beraten werden. Rubio reist im Anschluss an seinen Besuch in Israel nach Katar. Dies teilt ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums mit.
Quelle: ntv.de, gut/rts/AFP/dpa