Politik

"Wir wollen es probieren" Rückenwind für Ypsilanti

Hessens SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti hat für ihren Linkskurs bei der ersten Regionalkonferenz ihrer Partei deutliche Unterstützung erhalten. "Es gibt eine große Unterstützung, jetzt den Weg in eine Minderheitenregierung zu wagen", sagte Ypsilanti am Ende der zweieinhalbstündigen nicht-öffentlichen Diskussion in Frankfurt. An der ersten von vier Regionalkonferenzen hatten rund 500 SPD-Mitglieder teilgenommen. "Wir waren uns einig, dass wir es probieren."

Es sei kritisch, leidenschaftlich und mit viel Engagement diskutiert worden. "Keiner hat gesagt, wir gehen den Weg jetzt nicht mit", sagte Ypsilanti. Der Vorsitzende des SPD-Bezirks Hessen Süd, Gernot Grumbach, sagte, die SPD-Chefin könne nun mit Rückenwind in die anderen drei Regionalkonferenzen gehen.

Die Führung der hessischen SPD hatte am Mittwochabend in Frankfurt Forderungen verabschiedet, von denen sie die Bildung einer von der Linken tolerierten rot-grünen Minderheitsregierung unter Ypsilanti abhängig macht. Dazu zählt eine Distanzierung vom DDR-Erbe und eine Stasi-Überprüfung der sechs Landtagsabgeordneten der Linken. Vor allem aber verlangt die SPD verbindliche Zusagen für eine dauerhafte Regierungsarbeit.

Die vier Regionalkonferenzen, in denen im Laufe des Monats der Forderungskatalog diskutiert wird, sollen die Stimmung in der Partei aufzeigen. Zugleich will Ypsilanti erste Gespräche mit der Linken führen. Ein Parteitag am 4. Oktober soll über die Aufnahme von Verhandlungen zur Regierungsbildung entscheiden. "So einen Schritt kann man nur gehen, wenn man eine Mehrheit seiner eigenen Partei hinter sich hat", hatte Ypsilanti vor der Regionalkonferenz gesagt.

Quelle: ntv.de

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