Ukraine müsse konstruktiver sein Russland: Noch keine Basis für Treffen mit Selenskyj
21.03.2022, 11:19 Uhr
Wladimir Putin ist offenbar noch nicht bereit für ein Treffen mit Wolodymyr Selenskyj.
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Wie gut die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine vorankommen, darüber gibt es höchst unterschiedliche Angaben. Aus Russland heißt es nun, dass noch erhebliche Fortschritte erzielt werden müssten, bevor sich Putin mit Selenskyj trifft. Solch ein Treffen hält der ukrainische Präsident für alternativlos.
Die Gespräche mit der Ukraine über einen Waffenstillstand sind nach russischen Angaben bislang ohne größeren Durchbruch geblieben. Es müssten erhebliche Fortschritte erzielt werden, bevor es eine Basis für ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj geben könne, sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow. Er fordert die Länder auf, die Einfluss auf die Ukraine ausüben könnten, diesen zu nutzen, damit die ukrainische Führung konstruktiver sei.
Trotz einiger Fortschritte sieht der um Vermittlungen bemühte israelische Ministerpräsident Naftali Bennett ebenfalls noch große Unterschiede zwischen beiden Seiten. "Es ist noch ein langer Weg zu gehen, denn (...) es gibt mehrere strittige Fragen, von denen einige grundlegend sind", sagt Bennett in einer Rede. Bennett fügt hinzu, dass Israel "zusammen mit anderen Freunden in der Welt weiterhin versuchen wird, die Kluft zu überbrücken und den Krieg zu beenden".
Nach Angaben der Türkei, die ebenfalls eine Vermittlerrolle eingenommen hat, seien die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine dagegen gut vorangekommen. "Wir sehen, dass die Parteien kurz vor einer Einigung stehen", hatte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Sonntag gesagt. Am selben Tag hatte Selenskyj wiederholt bekräftigt, dass er "zu Verhandlungen" mit Putin bereit sei. Sie seien der einzige Weg, "diesen Krieg zu beenden", sagte er bei CNN. Er verteidigte die bislang ergebnislosen Gesprächsrunden als "sehr wertvoll". Würden "diese Versuche scheitern, würde das den dritten Weltkrieg bedeuten", warnte er.
Russland wies an diesem Montag auch den Vorwurf der Ukraine zurück, seine Truppen würden die Evakuierung belagerter Städte verhindern. Es seien Lügen, dass die Soldaten es Zivilisten nicht erlaubten, über humanitäre Korridore ihre Städte zu verlassen, sagte Peskow.
Quelle: ntv.de, tno/rts/AFP