Politik

Moskau pocht auf gemeinsame Abwehr Russland fühlt sich bedroht

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Zwischen NATO-Generalsekretär Rasmussen und Russlands Außenminister Lawrow besteht akuter Redebedarf.

(Foto: REUTERS)

Erneut warnt Russland vor den Konsequenzen eines Alleingangs der NATO beim Aufbau eines Raketenschilds. So sei nicht nur der START-Vertrag mit den USA in Gefahr. NATO-Generalsekretär Rasmussen spricht von "komplizierten" Verhandlungen.

Bei einer Sitzung des NATO-Russland-Rats hat Moskau die Militärallianz erneut eindringlich vor dem Aufbau eines Raketenabwehrsystems ohne Russland gewarnt. Noch sei eine echte strategische Partnerschaft möglich, sagte Außenminister Sergej Lawrow in der Schwarzmeerstadt Sotschi.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen räumte ein, dass es noch viele Hindernisse zwischen beiden Seiten gebe. Die Verhandlungen mit Moskau über ein Raketenabwehrsystem seien "kompliziert", erklärte er nach Angaben der Agentur Interfax.

Weitreichende Konsequenzen

Ein Scheitern der Verhandlungen habe ernste Folgen, warnte der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin. Moskau werde dann mit dem Aufbau eines eigenen Verteidigungssystems beginnen und könnte auch aus dem jüngst geschlossenen START-Abkommen mit den USA zur atomaren Abrüstung aussteigen, so Rogosin. Zudem sei die Stationierung von Kurzstreckenraketen nahe der NATO-Ostgrenze nicht ausgeschlossen.

"Die Umsetzung eines solchen Szenarios hängt nicht davon ab, wer nach der Präsidentenwahl 2012 im Kreml sitzt", sagte Rogosin. Russland fühlt sich bei einem möglichen Alleingang des Nordatlantikbündnisses in seiner Sicherheit bedroht.

Bei dem Treffen in Sotschi, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014, erwartete Moskau auch eine klare Position der Militärallianz zu den Kämpfen in Libyen. Russland kritisiert die andauernden Luftangriffe der Allianz, die von der Libyen-Resolution des UN-Sicherheitsrates nicht gedeckt seien. Zu dem eintägigen Treffen in Südrussland wurde auch Kremlchef Dmitri Medwedew erwartet.

Quelle: ntv.de, dpa

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