Bei Panzerlieferungen an Ukraine Russlands Parlamentschef droht mit "globaler Katastrophe"
22.01.2023, 11:29 Uhr
Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin (r.) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew (l.).
(Foto: picture alliance / Alexander Zemlianichenko/AP/dpa)
Seit Kriegsbeginn gehört das Säbelrasseln zu Moskaus Strategie, um westliche Unterstützung für Kiew möglichst zu unterbinden. In die aktuelle Debatte mischt sich nun Duma-Chef Wolodin: Sollte der Westen Kampfpanzer an die Ukraine liefern, werde Russland seine Kampfhandlungen und -mittel verstärken.
Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat für den Fall von Kampfpanzerlieferungen an die Ukraine vor einer möglichen "Tragödie weltweiten Ausmaßes" gewarnt. "Die Lieferung von Angriffswaffen an das Kiewer Regime führt zu einer globalen Katastrophe", schrieb Wolodin bei Telegram. Russland werde noch "mächtigere Waffen" einsetzen, falls die USA und die Staaten der NATO Waffen an Kiew lieferten, die dafür genutzt werden könnten, Gebiete zurückzuerobern.
Der Chef der Staatsduma machte deutlich, dass Russland Angriffe auf die von eigenen Truppen besetzten ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson als Attacke gegen sein Staatsgebiet ansehe. Russland hatte sich die Gebiete selbst mit Panzern und anderen schweren Waffen einverleibt. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und von Parlamenten in anderen Staaten sollten sich ihrer "Verantwortung vor der Menschheit" bewusst werden, meinte Wolodin.
Solche Entscheidungen führten zu einem "furchtbaren Krieg" mit ganz anderen Kampfhandlungen als bisher. "Unter Berücksichtigung der technologischen Überlegenheit der russischen Waffen sollten die Politiker im Ausland, die solche Entscheidungen treffen, begreifen, dass dies in einer Tragödie weltweiten Ausmaßes enden kann, die ihre Länder zerstört", sagte Wolodin weiter.
Die Atommacht Russland hatte immer wieder in dem seit fast einem Jahr andauernden Krieg erklärt, dass sie auch die einverleibten Regionen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln "verteidigen" werde. "Die Argumente, dass Atommächte in der Vergangenheit keine Massenvernichtungswaffen eingesetzt haben in lokalen Konflikten, sind unhaltbar", meinte Wolodin. NATO-Staaten haben der Ukraine bereits viele schwere Waffen geliefert, die auch zur Rückeroberung von Gebieten genutzt werden können, darunter zum Beispiel Artillerie und Mehrfachraketenwerfer.
Quelle: ntv.de, spl/dpa