Politik

Ramelow-Absturz in Umfrage SPD überholt in Thüringen die Linke

Die thüringische SPD von Parteichef Georg Maier (l.) zieht in einer Umfrage an der Linken von Landeschef Bodo Ramelow vorbei.

Die thüringische SPD von Parteichef Georg Maier (l.) zieht in einer Umfrage an der Linken von Landeschef Bodo Ramelow vorbei.

(Foto: dpa)

Die Sozialdemokraten legen nicht nur bei der Bundestagswahl kräftig zu, auch auf Landesebene haben sie Aufwind. In Thüringen würde es laut einer Umfrage derzeit reichen, um in einer Koalition nicht weiter Juniorpartner sein zu müssen. Dafür stürzt die Linke von Ministerpräsident Ramelow ab.

Mit der Bundestagswahl hat sich einer Umfrage zufolge auch die politische Stimmung in Thüringen gedreht: Würde am kommenden Sonntag der Landtag gewählt, könnte die SPD eine Landesregierung bilden - dies geht aus einer Erhebung des Insa-Instituts im Auftrag der thüringischen Zeitungen der Funke Mediengruppe hervor. Die SPD hätte dabei die Wahl zwischen den bisherigen Koalitionspartnern Grüne und Linke oder einer Vierparteien-Regierung mit CDU, FDP und Grünen.

Der Umfrage zufolge könnte die AfD mit 24 Prozent in etwa ihr Wahlergebnis von 2019 bestätigen, sie wäre damit stärkste Kraft. Die SPD verbesserte sich deutlich auf 21 Prozent (plus 12,8 Punkte im Vergleich zur Umfrage von Juli). Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow würde dagegen um 11 Punkte auf 20 Prozent abstürzen. Die CDU käme nur noch auf 15 Prozent (minus 6,7 Punkte).

Die FDP, die zuletzt nach dem Austritt einer Abgeordneten ihren Fraktionsstatus verlor, würde um drei Punkte auf 8 Prozent zulegen. Auch die Grünen wären mit 7 Prozent (plus 1,8 Punkte) wieder sicher im Landtag. SPD, Linke und Grüne kämen zusammen auf 48 Prozent der Stimmen. Im Landtag würde dies voraussichtlich für eine knappe Mehrheit der Sitze reichen. Eine Mehrheit von 51 Prozent besäße ein Bündnis von SPD, CDU, FDP und Grünen.

Andere Mehrheiten wären rechnerisch möglich, gelten aber als politisch ausgeschlossen. So will mit der AfD keine andere Landtagspartei zusammenarbeiten. CDU und FDP haben zudem eine Koalition mit der Linken ausgeschlossen.

Die von der rot-rot-grünen Minderheitsregierung mit der Union vereinbarte Neuwahl des Landtags, die mit der Bundestagswahl stattfinden sollte, war im Juli von Linken und Grünen abgesagt worden. Grund waren vor allem fehlende Stimmen aus der Unionsfraktion für die dafür nötige Auflösung des Parlaments.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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