"Kiew und Moskau müssen reden" Scholz und Macron telefonieren mit Putin
10.03.2022, 14:58 Uhr
Putin hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nur mit wenigen Staats- und Regierungschefs gesprochen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Lange Zeit ist Frankreichs Präsident der einzige europäische Staatschef, mit dem Russlands Präsident Putin seit dem Krieg noch spricht. An einem Telefonat nimmt nun auch Bundeskanzler Scholz teil. Zusammen mit Macron betont er, dass Kiew und Moskau direkt über einen Frieden verhandeln müssten.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron haben die Bedeutung von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine betont. Jegliche Lösung der Krise müsse in Gesprächen zwischen den beiden Ländern gefunden werden, sagten die beiden nach Angaben des Élyséepalasts in einem etwa einstündigen Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin am Morgen.
Scholz und Macron forderten demnach von Russland erneut eine sofortige Waffenruhe. Die drei Staats- und Regierungschefs beschlossen, in den nächsten Tagen in engem Kontakt miteinander zu bleiben. Russland hat vor zwei Wochen seinen Angriff gegen die Ukraine begonnen. Seitdem gab es mehrfach Gespräche von Unterhändlern über zeitweilige Feuerpausen.
Am Vormittag fand im türkischen Antalya der erste hochrangige Verhandlungsversuch zwischen dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow statt. Das Treffen brachte jedoch keine wesentlichen Fortschritte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Twitter, er habe mit Scholz über den Verlauf der "Friedensgespräche" gesprochen. Es sei wichtig, den Sanktionsdruck auf Russland zu verstärken.
Der Krieg in der Ukraine und die nächsten damit verbundenen Schritte sollen laut Élysée auch Thema beim Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs sein, der am Donnerstagabend im französischen Versailles beginnt.
Quelle: ntv.de, jhe/dpa