RTL/n-tv Trendbarometer Selbst SPD-Anhänger wollen Große Koalition
27.11.2017, 09:23 Uhr
Schulz und Merkel im Bundestag.
(Foto: imago/CTK Photo)
Große Koalition, Minderheitsregierung oder Neuwahlen? Laut der jüngsten Forsa-Umfrage ist die Antwort eindeutig. Bei Neuwahlen gäbe es vor allem zwei Verlierer.
Kommt es nun doch noch zu einer Großen Koalition? Lange hat die SPD diese abgelehnt, nach dem Scheitern von Jamaika und dem Appell des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ist die Diskussion darüber wieder voll entbrannt. Fragt man die Wähler, so ist die Lage eindeutig: 40 Prozent aller Wahlberechtigten sind laut dem jüngsten RTL/n-tv Trendbarometer dafür, dass die SPD wieder eine Große Koalition mit der Union eingehen sollte. 27 Prozent befürworten eine schwarz-grüne Minderheitsregierung, für Neuwahlen sind 26 Prozent.
Bei den Anhängern von Union und SPD zeichnet sich sogar ein noch deutlicheres Bild ab: Danach befürworten 42 Prozent der SPD-Anhänger eine Große Koalition. 34 Prozent wären für die Tolerierung einer Minderheitsregierung von Union und Grünen, lediglich 22 Prozent für Neuwahlen. Bei den Unions-Anhängern sind sogar 67 Prozent für eine Große Koalition, Neuwahlen streben gerade mal 10 Prozent an.
Dabei könnte bei Neuwahlen laut der aktuellen Forsa-Umfrage vor allem die Union punkten. Sie käme auf 33 Prozent und damit einen Punkt mehr als in der Vorwoche. Für die SPD hingegen ginge es weiter bergab: Sie würde einen Punkt verlieren und auf 19 Prozent rutschen.
Auch die FDP kann nicht davon profitieren, dass sie die Jamaika-Sondierungsgespräche platzen ließ. Sie rutscht von 12 auf 10 Prozent ab. Entgegen vieler Erwartungen bringt der AfD das Scheitern der Jamaika-Gespräche ebenfalls nichts: Sie sackt von 12 auf 11 Prozent ab. Gewinner sind dagegen die Grünen, deren Kurs bei den Sondierungen sich offenbar auszahlt: Sie steigen von 11 auf 12 Prozent. Auch die Linke gewinnt einen Punkt und liegt nun bei 9 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler würde von 21 auf 24 Prozent steigen.
Merkel deutlich beliebter als Schulz
Für SPD-Chef Martin Schulz hat die Forsa-Umfrage noch eine schlechte Nachricht: In der Frage nach der Kanzlerpräferenz würden sich nur noch 19 Prozent für ihn entscheiden, ein Prozent weniger als vor einer Woche. Seine unklare Haltung zu einer Großen Koalition hat sich offenbar nicht ausgezahlt. Selbst von SPD-Anhängern würden nur 53 Prozent für ihn stimmen.
Dagegen konnten Kanzlerin Angela Merkel die gescheiterten Jamaika-Verhandlungen offenbar nichts anhaben. Die Mehrheit der Befragten, 51 Prozent, würde sich in einer Direktwahl für sie entscheiden. Das sind 2 Prozentpunkte mehr als noch in der vergangenen Woche. Besonders pikant für Schulz: Selbst 22 Prozent der SPD-Anhänger würden Merkel ihre Stimme geben.
Quelle: ntv.de, ghö