Politik

Internationale Reaktionen Selenskyj: "Das ist ein Angriffskrieg!"

"Die Welt muss Russland zum Frieden zwingen", fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

"Die Welt muss Russland zum Frieden zwingen", fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Russland greift die Ukraine an allen Fronten an. Die internationalen Reaktionen darauf sind heftig. Außenministerin Baerbock spricht von einem "Tag der Schande", UN-Generalsekretär Guterres vom "traurigsten Moment" seiner Amtszeit. China hingegen sieht keine russische Invasion.

Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen hat Russland am Morgen einen Großangriff auf die Ukraine gestartet. Westliche Regierungen verurteilten den Angriff als Völkerrechtsbruch und kündigten weitere harte Sanktionen gegen Moskau an. Ein Überblick:

Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängte das Kriegsrecht. Gleichzeitig forderte er eine weltweite "Anti-Putin-Koalition". "Die Welt muss Russland zum Frieden zwingen", erklärte Selenskyj nach Krisentelefonaten mit seinen westlichen Partnern in den USA, der EU, Großbritannien, Deutschland und Polen. Sein Außenminister Dmytro Kuleba sprach von einer "groß angelegten Invasion". "Dies ist ein Angriffskrieg", schrieb Kuleba auf Twitter. Die Welt "kann und muss Putin stoppen. Es ist Zeit, jetzt zu handeln", forderte er.

USA
US-Präsident Joe Biden sprach von einem "unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff" auf die Ukraine und kündigte "harte Sanktionen" gegen Moskau an. Der russische Präsident Wladimir Putin habe sich "für einen vorsätzlichen Krieg entschieden, der zu einem katastrophalen Verlust an Leben und zu menschlichem Leid führen wird". "Russland allein ist verantwortlich für den Tod und die Zerstörung, zu der dieser Angriff führen wird, und die USA und ihre Verbündeten und Partner werden geeint und entschlossen handeln", erklärte Biden weiter. "Die Welt wird Russland zur Verantwortung ziehen."

Vereinte Nationen
UN-Generalsekretär António Guterres sprach vom "traurigsten Moment" in seiner Amtszeit, nachdem er mitten in einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats von dem russischen Angriff erfuhr. Er forderte Putin "im Namen der Menschheit" auf, die russischen Truppen wieder zurückzuholen.

Europäische Union
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte "den ungerechtfertigten Angriff Russlands auf die Ukraine aufs Schärfste". "In diesen dunklen Stunden sind unsere Gedanken bei der Ukraine und den unschuldigen Frauen, Männern und Kindern, die diesem unprovozierten Angriff gegenüberstehen und um ihr Leben fürchten müssen", erklärte sie auf Twitter. Sie kündigte an: "Wir werden den Kreml zur Rechenschaft ziehen."

NATO
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach ebenfalls von einem "rücksichtslosen und unprovozierten Angriff" Russlands auf die Ukraine. Dieser Angriff "gefährdet das Leben zahlloser Zivilisten". Trotz zahlloser und nicht nachlassender diplomatischer Bemühungen "hat Russland den Weg der Aggression gegen ein souveränes und unabhängiges Land gewählt". "Wir stehen in dieser schrecklichen Zeit an der Seite des ukrainischen Volkes."

Deutschland
Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte den Angriff Russlands auf die Ukraine "auf das Schärfste". Er sei "ein eklatanter Bruch des Völkerrechts" und "durch nichts zu rechtfertigen ist". In einem Telefonat mit Selenskyj sicherte Scholz dem ukrainischen Präsidenten "die volle Solidarität Deutschlands in dieser schweren Stunde" zu. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sprach von einem "Tag der Schande": "Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung", sagte Baerbock.

Frankreich
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte Moskau auf, "seine Militäroperationen sofort zu beenden". Frankreich verurteile "die Entscheidung Russlands, Krieg gegen die Ukraine zu führen", erklärte er auf Twitter. "Frankreich ist solidarisch mit der Ukraine. Es steht den Ukrainern zur Seite und arbeitet mit seinen Partnern und Verbündeten daran, den Krieg zu beenden."

Großbritannien
Der britische Premierminister Boris Johnson verurteilte die "schrecklichen Ereignisse in der Ukraine". Der russische Präsident Putin habe mit dem unprovozierten Angriff "einen Weg des Blutvergießens und der Zerstörung gewählt". "Das Vereinigte Königreich und unsere Verbündeten werden entschlossen reagieren", kündigte Johnson auf Twitter an.

China
Das chinesische Außenministerium ruft alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Es handele sich nicht um eine russische Invasion, wie dies teilweise beschrieben werde. Die berechtigten Sicherheitsinteressen aller Seiten würden respektiert, heißt es weiter. Man verfolge die Entwicklung in der Ukraine sehr aufmerksam.

Quelle: ntv.de, als/AFP/rts

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