Grenzwache an Balkanroute Serbien und Frontex unterzeichnen Grenzschutzabkommen
25.06.2024, 19:25 Uhr Artikel anhören
Serbiens Innenminister Ivica Dačić hat mit EU-Innenkommissarin Ylva Johansson ein Abkommen unterzeichnet, laut dem Frontex eigene Beamte auf serbischem Boden einsetzen darf.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
Mehr als 100.000 Geflüchtete versuchen im vergangenen Jahr, über die Balkanroute in die EU zu gelangen. Nun vereinbaren Serbien und Brüssel, dass die Grenzschutzagentur Frontex in Serbien mehr Rechte erhält.
Nach mehr als einjährigen Verhandlungen hat Serbien mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex ein Abkommen zur Zusammenarbeit unterzeichnet. "Eine Verstärkung des Grenzschutzes entlang der gesamten Migrationsroute ist unerlässlich, um die Zahl der irregulären Einreisen zu verringern", erklärte die Europäische Kommission.
Demnach darf Frontex nun gemeinsame Einsätze starten und eigene Beamte auf serbischem Staatsgebiet, einschließlich der Grenzen zu den benachbarten Nicht-EU-Ländern, einsetzen. Frontex hat an den EU-Außengrenzen im Westbalkan mehr als 480 Beamte stationiert.
Das Abkommen wurde von EU-Innenkommissarin Ylva Johansson und Serbiens Innenminister Ivica Dačić unterzeichnet. Sein Land schütze nicht nur seine eigenen Grenzen, sondern sorge auch für Sicherheit und Stabilität in ganz Europa, sagte Dačić im Anschluss vor Journalisten. "Deshalb brauchen wir eine einheitliche Reaktion und Unterstützung."
Serbien ist EU-Beitrittskandidat und liegt an der sogenannten Balkanroute, über die zahlreiche Migranten versuchen, in die Europäische Union zu gelangen. Alleine in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres waren laut Frontex knapp 100.000 Menschen auf dieser Route unterwegs gewesen. Serbischen Behörden wurde wiederholt vorgeworfen, Migranten angegriffen und in die Nachbarländer zurückgedrängt zu haben - was diese zurückweisen.
Quelle: ntv.de, mes/AFP