Politik

Konsum und Inflation Steuerkasse klingelt

Die Steuereinnahmen in Deutschland haben im Juni um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Für die ersten sechs Monate ergab sich ein Einnahme-Anstieg von 5,9 Prozent. In die Kassen des Bundes sind im Juni etwa 25 Milliarden Euro und damit 3,5 Prozent mehr an Steuern geflossen als im Vorjahresmonat. Die Bundesländer konnten im Juni mit Steuereinnahmen von mehr als 22 Milliarden Euro ein Steuerplus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verbuchen.

Besonders stark erhöhten sich im Juni die Einnahmen aus der Lohnsteuer mit 7,4 Prozent. Die Einnahmen aus Steuern vom Umsatz, die als wichtiger Indikator für den privaten Konsum gelten, erhöhten sich gleichfalls mit 7,2 Prozent kräftig. Allerdings steigen die Umsatzsteuereinnahmen auch überproportional an, wenn die Inflation stärker wird.

Hohe Einnahmen aus Einkommensteuer

Bei der veranlagten Einkommensteuer lagen die Einnahmen sogar um 15,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Diese Mehreinnahmen seien vor allem auf einen weiteren deutlichen Anstieg bei den Vorauszahlungen und den Nachzahlungen zurückzuführen, heißt es im Monatsbericht des Ministeriums.

Die Einnahmen der nicht veranlagten Steuern vom Ertrag lagen mit etwa 1,5 Milliarden Euro 23,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dieses Plus bestätigt laut Bericht die nach wie vor gute Gewinnsituation der Unternehmen in Deutschland.

Finanzlücke von 13,1 Milliarden Euro

Die Ausgaben des Bundes haben sich im ersten Halbjahr günstiger entwickelt als auf Ganzjahresbasis geplant. Sie nahmen von Januar bis Juni mit 139,6 Milliarden Euro nur um 3,7 Prozent zu, während für 2008 insgesamt ein Plus von 4,7 Prozent zugrunde gelegt wurde.

Allerdings stiegen auch die Einnahmen mit einem Prozentsatz von 5,4 weniger stark als für das Gesamtjahr eingeplant. Die Schätzung legte ein Plus von sechs Prozent zugrunde. Das Wachstum der Steuereinnahmen allerdings überschritt mit 3,9 Prozent im Halbjahr den Gesamtjahres-Planwert von 3,4 Prozent.

Unter dem Strich blieb Mitte des Jahres eine Finanzlücke von 13,1 Milliarden Euro, eine Milliarde Euro mehr als für das Jahr 2008 insgesamt vorgesehen. Die für 2008 geplante Neuverschuldung von 11,9 Milliarden Euro dürfte gehalten werden, hieß es.

Quelle: ntv.de

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