Kehrtwende bei Embryonen Stichtagsregel vor dem Aus
16.07.2007, 12:57 UhrDie Mehrheit des Nationalen Ethikrates hat angeregt, die Stichtagsregelung im Stammzellgesetz zu streichen. 14 von 24 Mitgliedern plädierten in einer Stellungnahme dafür, künftig eine Einzelfallprüfung an die Stelle der Stichtagsregelung zu setzen. Bisher ist es verboten, embryonale Stammzellen aus dem Ausland nach Deutschland zu importieren, die nach dem 1. Januar 2002 erzeugt wurden.
Weiter schlugen die 14 Mitglieder vor, den Import und die Verwendung der Zellen nicht wie bisher auf die Forschung zu beschränken, sondern sie auch zum Zweck der Diagnose und Behandlung von Krankheiten zuzulassen.
Neun Mitglieder des Ethikrates wandten sich indes strikt gegen diese Vorschläge. Dies bedeute keine Fortschreibung des bisherigen Kompromisses, "sondern dessen substanzielle Änderung und Aufkündigung", erklärten sie in einem Sondervotum. Die damit verbundene Aushöhlung des ethisch-moralischen Fundaments des Stammzellgesetzes sei bei fortbestehender Gültigkeit des Embryonenschutzgesetzes in Deutschland "ethisch widersprüchlich und in der Öffentlichkeit kaum zu vermitteln."
Quelle: ntv.de