Nach einer Parade von pro-britischen Protestanten in Belfast haben sich pro-irische Katholiken Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Die Polizei in der nordirischen Provinzhauptstadt ging am Samstag mit Wasserwerfern gegen rund 300 katholische Nationalisten vor, die die Beamten mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern bewarfen.

Die Ausschreitungen begannen, nachdem der protestantische Traditionsverband Orange Order bei einem Umzug den Rand eines katholischen Wohnviertels gestreift hatte. Die Gewaltausbrüche in Belfast haben in den vergangenen Wochen stark zugenommen.

Das Nordirland-Friedensabkommen von 1998 hatte zwar zu einer merklichen Verringerung der extremistischen Gewalt in der britischen Provinz geführt, jedoch nicht zu einer Abnahme der Spannungen zwischen den rivalisierenden Volksgruppen. In der traditionellen Marschsaison begehen die Protestanten mit Umzügen Jahrestage historische Siege über die Katholiken. Viele Katholiken betrachten die Paraden als Provokation, insbesondere wenn die Umzüge durch ihre Wohnviertel führen.