Ärger mit dem Regime programmiert Suu Kyi will wieder reisen
05.07.2011, 10:05 Uhr
Aung San Suu Kyi besucht Bagan gemeinsam mit ihrem Sohn Kim Aris.
(Foto: dpa)
Die birmanische Oppositionspolitikerin lässt sich nach jahrelangem Hausarrest wieder in der Öffentlichkeit sehen und kündigt zudem eine größere Tour durchs Land an. Ihre Reisen sind dem Regime stets ein Dorn im Auge, weil sie dabei großen Menschenmassen anzieht. 2003 war sie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses eingesperrt worden.
Die birmanische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist fast acht Monate nach der Entlassung aus jahrelangem Hausarrest erstmals verreist. Zusammen mit ihrem Sohn Kim Aris besuchte sie Tempel in der alten Königsstadt Bagan.
Einwohner begrüßten die populäre Oppositionspolitikerin mit Blumenketten. Nach Angaben von Augenzeugen wurde Suu Kyi von Sicherheitsbeamten erwartet. Es sei ein rein privater Besuch, die beiden wollten sich ein paar Tage erholen, hatten ihre Mitarbeiter zuvor betont.
Regime warnt Suu Kyi
Suu Kyis Reisen sind dem Regime ein Dorn im Auge. Die populäre Politikerin hat früher bei jedem Auftritt Menschenmassen angezogen. Zuletzt war sie 2003 im Land umhergereist. Ihr Konvoi wurde damals von regimetreuen Schlägertrupps überfallen. Mindestens 19 Menschen kamen ums Leben. Sie wurde wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses eingesperrt.
Für die kommenden Wochen hat Suu Kyi eine größere Tour durchs Land angekündigt, obwohl das Regime sie vor politischen Aktivitäten gewarnt hat. Suu Kyis Partei "Nationalliga für Demokratie" war im vergangenen Jahr aufgelöst worden, weil sie sich weigerte, an umstrittenen Wahlen teilzunehmen.
Es waren die ersten Wahlen seit 20 Jahren. Die regierende Militärjunta propagierte dies als Übergang zu einer Zivilregierung. Es kam aber die vom Militär selbst gegründete Partei an die Macht. Die Minister und Würdenträger stammen alle aus dem Dunstkreis der Junta.
Quelle: ntv.de, dpa